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© Foto by Heimatschutz Basel


Scharfer Kampf um Denkmalschutz für das "Haus Sulzer"

Denkmalpfleger und Heimatschützer wehren sich vor Appellationsgericht gegen den Abbruch eines architektonisch wichtigen Einfamilienhauses in Riehen.
Riehen, 5. November 2019

Sowohl die "Freiwillige Basler Denkmalpflege" wie der Heimatschutz Basel widersetzen sich gegen den Abbruch des "Haus Sulzer" an der Schlossgasse in Riehen. Vielmehr soll die Liegenschaft unter Schutz gestellt werden. Dagegen wehrt sich die Basler Regierung, was der Heimatschutz als eine "skandalöse Missachtung des Denkmalschutzgesetzes" bezeichnet.

Bedeutend Bauwerke der Nachkriegsarchitektur

Bei diesem Einfamilienhaus, – Elternhaus des Schriftstellers Alain Claude Sulzer und erbaut 1954/55 durch die bekannten Basler Architekten Max Rasser und Tibère Vadi – handle es sich "um einen der bedeutendsten Zeugen der Nachkriegsarchitektur in der Nordwestschweiz". In Missachtung der Ergebnisse eines wissenschaftlichen Gutachtens, des einstimmigen Antrages des Denkmalrats und des Vorentscheids des Bau- und Verkehrsdepartements habe sich der Gesamtregierungsrat gegen eine Unterschutzstellung ausgesprochen.

Die beiden Architekten hätten in Basel und in der Nordwestschweiz "bedeutende und auch heute noch bestehende Bauwerke der Nachkriegsarchitektur" entworfen. Zu ihren bekanntesten Werken zählen das Gartenbad St. Jakob, das Raubtierhaus und das Nashornhaus im Zolli, das Geschäftshaus Domus am Pfluggässlein und die Realschule Breite in Allschwil.

Seit 2002 im Inventar

Das "Haus Sulzer" ist seit 2002 im Inventar der schützenswerten Bauten der Kantonalen Denkmalpflege verzeichnet. Angesichts eines nun drohenden Abbruchs des Einfamilienhauses infolge eines Neubauprojekts der heutigen Eigentümer gab die Kantonale Denkmalpflege bei einem unabhängigen Experten ein Gutachten in Auftrag, das zum Schluss kommt, das Haus weise eine "hohe architektonische und architekturgeschichtliche Qualitäte" auf und sei daher als schutzwürdig zu beurteilen. Die architektonische Artikulation des Hauses sei "ausserordentlich progressiv" und gehörte "zu den ersten Werken, die durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochene Moderne aufgriffen und konsequent durchführten".

Die Freiwillige Basler Denkmalpflege wehrt sich dagegen, dass in Basel, "wo die moderne Architektur bekanntlich gross geschrieben wird und als wichtiger Standortfaktor gilt, eine bedeutende Bauikone der Nachkriegsarchitektur der Schaffung von neuem Wohnraum kurzsichtig geopfert werden soll". Deshalb reichte die Freiwillige Basler Denkmalpflege beim Appellationsgericht Rekurs ein.

Eigentümer lehnen Schutz ab

Denselben Schritt ging der Heimatschutz Basel. In seiner Rekursbegründung hält der Heimatschutz fest, dass die Regierung "gegen das Denkmalschutzgesetz verstossen" habe. Der Entscheid stehe "in krassem Kontrast zum denkmalpflegerischen Gutachten und zu sämtlichen Einschätzungen der Fachbehörden".

Der entschiedene Widerstand der Eigentümer – die Söhne des früheren Bauherrn – gegen die Unterschutzstellung habe den Regierungsrat "zur fatalen Kehrtwende bewogen, das Haus nicht unter Schutz zu stellen". Gemäss geltender denkmalrechtlicher Praxis genüge dies aber "für eine Begründung nicht".



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"Reine pekuniäre Motivation"

Es ist schon ein erstaunlicher Vorgang: die Regierung inspiziert mit einer "Delegation"  das Objekt und entlässt dann das eingetragene Baudenkmal aus dem Schutzinventar!

Die Ratschläge der Fachleute und der unabhängigen Experten scheinen bei diesen Damen und Herren der Basler Exekutive nicht mehr als warme Luft wahrgenommen zu werden! Pikant ist doch wohl, dass der Bauherr bei der Erstellung des Gebäudes etwelche Schwierigkeiten aus dem Weg räumen musste, weil man im Jahre 1954/55 partout in Riehen keine Gebäude mit Flachdächern haben wollte!

Hätten die Teilnehmer der regierungsrätlichen Delegation den Artikel von Max Sulzer in der führenden Architekturzeitschrift "werk" Nr. 3 /1956 S. 66-70 gelesen, wäre ihnen vielleicht ein Licht aufgegangen, dass sie sich mit einem sehr bedeutenden Bauwerk auseinander zu setzen haben. Das Ansinnen der Brüder Sulzer, das Haus abzureissen, ist wohl in reiner pekuniärer Motivation begründet. Dass nun der Regierungsrat über alle Fachgremien hinweg diesem Treiben zustimmt, ist höchst befremdlich.


Hans-Peter Thür, Basel



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