Werbung

News

© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Vermummte Aktivisten störten Heiligabend-Gottesdienst

Vermummte Aktivisten haben gestern Heiligabend in Basel einen Gottesdienst von Pfarrerin Christine Dietrich in der Kirche Kleinhüningen gestört. Die Kirche prüft eine Strafanzeige.
Basel, 25. Dezember 2019

Die Aktivisten hissten ein Transparent mit der Aufschrift "Frieden statt Hetze" und hielten eine Rede, wobei sie einen friedlichen Gottesdienst störten und die Pfarrerin Christine Dietrich "aufs übelste beschimpften", wie die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt heute Mittwoch mitteilte.

Die angegriffene Pfarrerin lässt sich in der Medienmitteilung mit den Worten zitieren: "Die Reaktion der Gottesdienstbesucher auf die Aktion war eine Mischung von Entsetzen und Angst." Der Sigrist und aufgebrachte Gemeindemitglieder führten die Störenfriede nach der Aktion aus der Kirche. Nach einer kurzen Stellungnahme setzte Dietrich den Gottesdienst fort: "Das Thema 'fürchtet euch nicht!' war in dem Zusammenhang umso passender."

Kirche prüft Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch

"Das geht definitiv zu weit", reagierte Kirchenratspräsident Lukas Kundert. "Wir prüfen Strafanzeige respektive Strafanträge wegen Hausfriedensbruch und Nötigung." Die Aktivisten hätten die Gottesdienstbesucher, darunter viele Kinder, "in Angst und Schrecken versetzt und das ausgerechnet während des Christnacht-Gottesdiensts", erklärte der Münsterpfarrer.

Es sei "ein Hohn, dass die Aktivisten Frieden fordern und gegen Hetze eintreten, selbst aber einen friedlichen Christnacht-Gottesdienst sprengen und gegen die Pfarrerin hetzen".

Die Vergangenheit der Pfarrerin

Anlass für den Protest ist die Vergangenheit der Pfarrerin. Sie hatte bis 2011 auf einem rechtsnationalen Blog in Deutschland Beiträge veröffentlicht. Dafür wurde sie im Kanton Bern von ihrer damaligen Anstellungsbehörde gerügt, worauf sie sich entschuldigte und sich vom Blog distanzierte.

Nach ihrer Wahl in den Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt diesen Herbst kam es deswegen zu Protesten verschiedener Kirchenmitglieder und Synodalen. Kirchenratspräsident Kundert stellt sich auf den Standpunkt gerade in einer Volkskirche seien Auseinandersetzungen und Diskussionen wichtig und nötig.



 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Katastrophale Wahl-Vorbereitung"

Soweit aus der Berichterstattung erkennbar verlief die Protestaktion gewaltfrei. Diejenigen Kirchenmitglieder, die sich eine Klärung der heutigen Positionen von Frau Dietrich wünschen und ihre Eignung für das Amt der Kirchenrätin an Hand der bisher verfügbaren Informationen in Frage stellen, könnten den Aktivisten somit guten Gewissens dankbar sein dafür, dass sie die Angelegenheit wieder auf die öffentliche Agenda gesetzt haben.

Lukas Kundert nämlich scheint die Krise lieber aussitzen zu wollen, als sich ihrer anzunehmen. Bislang versteckt er sich hinter legalistischen Argumenten, erklärt sich für nicht zuständig, versucht so, die öffentliche Diskussion zu ersticken und verhindert durch Nicht-Kommunikation eine vollständige Sicht auf die Faktenlage. Sein von Ihnen zitierter Standpunkt "gerade in einer Volkskirche seien Auseinandersetzungen und Diskussionen wichtig und nötig" wirkt vor den Hintergrund reichlich zynisch. Wie hoch Herr Kundert im Übrigen den Wert volkskirchlicher Auseinandersetzungen und Diskussionen hielt, als es 2010 darum ging, den unliebsamen Kollegen im Münsterpfarramt Bernhard Rothen loszuwerden, wäre noch einmal nachzurecherchieren.

Wie dem auch sei, Herr Kundert täte besser daran, seine Zeit nicht mit dem "Prüfen von Strafanzeigen" zu vertun, sondern sich erkennbar um eine Lösung des Problems zu kümmern. Mittlerweile kann eine solche wahrscheinlich nur noch darin liegen, Frau Dietrich zum Rücktritt als Kirchenrätin zu bewegen. Denn wären ihre heutigen Positionen verargumentierbar, wäre ihre Nähe zu völkischen Hetzern tatsächlich abgeschlossene Vergangenheit und wäre die Affäre einzig auf Grund "tendenziöser" Darstellungen in der BZ hochgekocht, so hätte sich die neugewählte Kirchenrätin längst anderswo erklären und ins richtige Licht rücken können. Nicht zuletzt im "Kirchenboten" hätte man eine umfassende Stellungnahme erwarten dürfen. Dort sucht man aber seit dem Erscheinen des ersten BZ-Artikels aber vergeblich nach einer Gegendarstellung.

Dass die Situation überhaupt eskalieren konnte, liegt nicht, wie Herr Kessler vermutet, an "neuen Sekten", sondern viel eher an der katastrophalen Vorbereitung von Frau Dietrichs Wahl. Dabei scheint es interessanterweise einige Parallelen zur gescheiterten Pfarrwahl in der katholischen Gemeinde St. Franziskus in Riehen zu geben, wenngleich dort der Stein des Anstosses ein ganz anderer war: in beiden Fällen war den wahlvorbereitenden Organen die schwierige Vergangenheit der Kandidatin bzw. des Kandidaten zumindest in den wesentlichen Aspekten bekannt; in beiden Fällen zog man es vor, das eigentliche Wahlgremium über die heiklen Sachverhalte nicht zu informieren anstatt offensiv damit umzugehen, wenn man schon der Meinung war, dass sie die Wählbarkeit nicht in Frage stellten; in beiden Fällen hätten die Verantwortlichen antizipieren müssen, dass die verheimlichten Fakten früher oder später zu Tage gefördert werden würden und die Situation ab da kaum mehr einzufangen sein würde.

Auch die reformierte Kirche Basel-Stadt wird nicht zur Ruhe kommen, so lange Herr Kundert seine Vogel Strauss-Politik nicht ablegt und Frau Dietrich nicht zur Einsicht kommt, dass sie mit ihrem Verbleib im Amt als Kirchenrätin der Institution mehr schadet als dient.


Lorenz Kurth, Basel




"Das ist den neuen Sekten zu mühsam"

Die Vor-Aufklärung gewinnt offensichtlich Anhänger. Nach akademischen Vorlesungen und Vorträgen in Basel, Zürich, Norddeutschland und in den USA werden jetzt kirchliche Weihnachtsfeiern mit lautstarken Ritualen gestört, um tatsächlich oder vermeintlich Verirrte, Sünderinnen, Abweichler und Falsch-Gläubige zu rügen und Zuhörerinnen einzuschüchtern. Das erinnert unvermeidlich an die mittelalterlichen Bussprediger, welche auf drastische Weise öffentliche Sündenbekenntnisse und Reuebekundungen einforderten. Sie sahen sich als moralische und sittliche Instanz, legitimiert zu rabiaten Einschüchterungen.

Das Gegenteil davon wären die Errungenschaften der Aufklärung: Diskussion, Analyse, redlicher Streit um Argumente, Freude am Diskurs und Verteidigung der Meinungsfreiheit – insbesondere für den gegenteiligen, noch so schwierigen Standpunkt. Für Ungesetzliches: Rechtssaat und Judikative. Das ist den neuen Sekten offenbar zu mühsam, sie möchten Bussprediger, Richter und tatkräftige Strafvollzieher in einem sein. Bildung, Aufklärung und Demokratie sind und bleiben eine Anstrengung.


Thomas Kessler, Basel




"Einfach nur Feiglinge"

Und sowas nennt sich wahrscheinlich noch echte Christen! Für mich sind solche Vermummte Menschen einfach nur Feiglinge. Hoffentlich erstatten die Verantwortliche Anzeige.


Hanspeter Berger, Basel



Weitere aktuelle News

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).