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SVP und FDP: Keine Staatsangestellten mehr im Landrat

Liestal, 28. Juni 2016

Die beiden bürgerlichen Parteien SVP und FDP, die im Baselbieter Landrat die Hälfte der Mitglieder stellen, wollen keine Staatsangestellten mehr im Kantonsparlament: Kommenden Donnerstag reichen sie eine Parlamentarische Initiative ein, nach der Staatsangestellte künftig nicht mehr für den Landrat wählbar sind.

Laut dem Vorstoss soll das Gesetz über die Gewaltentrennung zur "kantonalen Verwaltung" nur noch einen Paragrafen enthalten: "Unbefristet angestellte Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung, der besonderen Behörden sowie der öffentlichen Schulen des Kantons können dem Landrat nicht angehören." Alle bisher abschliessend aufgezählten nicht wählbaren staatlichen Funktionen werden gestrichen.

Auch wenn es nicht wörtlich gesagt ist: Es handelt sich um eine "Lex Wiedemann". Der dissidente grüne Landrat Jürg Wiedemann, von Beruf Sekundarlehrer, hatte in den vergangenen Jahren – zum Teil erfolgreich – zahlreiche Initiativen und Vorstösse mit bildungspolitischen Inhalten eingereicht.

Zuviel "Schule" im Parlament

SVP-Landrat Hanspeter Weibel (Bild) stellt den Bezug im Vorstoss unverkennbar her: "Dass im Kanton Baselland 'Bildungsfragen' intensiver diskutiert werden, ist auch darauf zurückzuführen, dass insbesondere auch Lehrpersonen annähernd jedes operative Problem in der Schule auf parlamentarischer Ebene ausdiskutiert haben möchten (Interpellationen, Postulate) oder via Motionen oder Initiativen in die politische Diskussion einbringen."

Im Vorstoss wird unverbindlich auch die Frage nach der Grösse des Landrats aufgeworfen. "Eine solche Regelung könnte auch den grundsätzlichen Anstoss zur Frage der Grösse des Parlamentes bieten. Eine Reduktion auf 60 Landratssitze wäre damit eine weitere Massnahme, um den Kantonshaushalt zu entlasten. Nicht wegen der damit verbundenen Reduktion der Landratsentschädigungen, sondern wegen der potenziellen Reduktion von Vorstössen.

SP: "Gefährlich und undemokratisch"

SP-Präsident Adil Koller in einer ersten Stellungnahme gegenüber OnlineReports: "SVP und FDP wollen also eine ganze Kategorie Menschen aus dem Parlament ausschliessen. Das scheint mir gefährlich und undemokratisch. Auch Lehrpersonen haben Recht auf eine politische Vertretung. Um den Politfilz einzudämmen, müsste man viel eher über eine andere Massnahme diskutieren: Wer in einem Verwaltungsrat einer Firma sitzt, die für mehrere Millionen Franken Staatsaufträge erhält, darf nicht gleichzeitig im Landrat sitzen. Da sind die finanziellen Eigeninteressen viel grösser als bei einer Lehrperson."




Weiterführende Links:
- Landrats-Bann für Beamte: SP mit Politfilz-Initiative


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"Staat als Selbstbedienungsladen der Wirtschaft"

Zufall oder nicht? Fast genau auf den Tag, an dem der oberste Strassenchef des Kantons und Landrat der SVP zurücktritt, kündigt die SVP diese Initiative an. Vielen Bürgerlichen wäre es natürlich angenehmer, wenn nur noch Vertreter der Wirtschaft politisieren könnten und so den Staat nutzen könnten, wo er ihnen am meisten dient. Selbstverständlich sollen Landräte und gleichzeitige Staatsangestellte bei Entschädigungsabstimmungen in den Ausstand treten. Ein Landrat ohne Staatsangestellte würde auch viel Wissen und Hintergrundinformationen verlieren und den Staat zum Selbstbedienungsladen der Wirtschaft machen.


Jörg Rickenbacher, Pratteln




"Rofra Bau AG lobbyiert"

Wer im Glashaus sitzt, sollte tunlichst nicht mit Steinen werfen. Dies an die Adresse von SVP und FDP. Sonst könnte der Schuss bald einmal nach hinten losgehen! Beispiel gefällig: Rofra Bau AG mit dem ehemaligen CVP-Landrat Remo Franz, der aber weiterhin lobbyiert. Es gäbe noch genügend andere Beispiele.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Auch keine Profiteure von Staatsaufträgen mehr"

Dass keine Staatsangestellten im Landrat sitzen sollten, finde ich insofern richtig und begrüssenswert, wenn  konsequenterweise auch keine Gewerbler und Profiteure von Staatsaufträgen mehr im Landrat sitzen dürfen. Somit können noch "Hausfrauen, Rentner, einfache Angestellte und natürlich Arbeitslose" diesem Gremium angehören. Ich erwarte deshalb vonseiten der SP und den Grünen eine entsprechende Parlamentarische Initiative in dieser Richtung, damit wieder eine "Ausgewogenheit im Abbild" der Bevölkerung im Landrat sitzt und nicht nur Personen aus Kreisen der SVP und FDP, die von unsern Steuern profitieren und die unserer Regierung die Aufträge diktiert.


Ruedi Eggimann, Ramlinsburg




"Offen und transparent"

Man kann natürlich der Meinung sein, der Kanton Aargau sei undemokratisch. Das ist eine politische Einschätzung, die wohl kaum von vielen geteilt wird. Der Kanton Aargau kennt eine gleiche Regelung schon seit Jahren und ich kenne niemanden, der sich darüber beschwert. Die im Landratsgesetz definierten Ausstands-Regeln greifen eben nicht, weil die Lehrer als Berufsgruppe nicht in den Ausstand treten müssen. Der von Adil Koller angesprochene Verwaltungsrat muss eben erstens, seine Interessenbindungen offen legen und muss dann zweitens, da identifiziert, bei einem solchen Geschäft in den Ausstand treten. Das ist offen und transparent.


Hanspeter Weibel, Bottmingen



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).