Werbung

News

Auflösung beschlossen: Die Basler DSP ist Geschichte

Basel, 17. März 2009

27 Jahre nach ihrer Gründung ist die Demokratisch-Soziale Partei Basel-Stadt (DSP) Geschichte: Gestern Montagabend beschloss die Generalversammlung die Auflösung. Der Antrag des Präsidiums und des Kantonalvorstandes wurde laut einer Medienmitteilung "in ruhigem Rahmen und sachlich" diskutiert und mit 28 gegen 10 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. Der Präsidialausschuss wurde gleichzeitig mit der Liquidation der DSP-Hinterlassenschaften beauftragt.

Die politische Zukunft der DSP-Mandatsträger ist derzeit noch offen. Sicher sei, "dass mit ihnen die Politik der Mitte und der Vernunft und damit der Geist der DSP weiter leben wird", heisst es weiter. Während 27 Jahren habe die DSP "ihre historische Aufgabe sehr gut erfüllt". Heute sei ihre Stimme "beim Wahlvolk allerdings kaum mehr gefragt". Deshalb sei es in den letzten Jahren "immer schwieriger geworden, neue und vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen, die bereit gewesen wären, sich für die Partei zu engagieren". Weil aber ohne gesunde Basis und ohne eine genügende Anzahl treibender Kräfte die politische Zukunft einer Partei nicht gesichert werden könne, sei "schweren Herzens" der Auflösungs-Antrag auf Auflösung gestellt worden. "Wir wollten damit das Schicksal unserer Partei selbstbestimmend besiegeln und nicht in Gefahr laufen, in einem späteren Zeitpunkt von aussen dazu gezwungen zu werden."

Die Gründung geht zurück auf das Jahr 1982, als sich der damalige SP-Regierungsrat und Polizeidirektor Karl Schnyder und seine Partei – nicht zuletzt auch wegen harten Polizeieinsätzen gegen aufbegehrende Jugendliche – entfremdeten. Der abtrünnige SP-Regierungsrat und einige Gleichgesinnte gründeten die DSP, die nach Schnyders Rücktritt mit Hans Martin Tschudi einen zweiten Regierungsrat stellten. Tschudi gab Ende Oktober 2004 seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekannt, nachdem er im ersten Wahlgang das absolute Mehr verfehlt hatte.

Der damalige Basler Nationalrat und SPS-Präsident Helmut Hubacher Bild) erinnerte sich gegenüber OnlineReports an die DSP-Gründungszeiten: Schnyder habe sich als als Polizeidirektor bei den Jugendunruhen "nicht gut verhalten". Im Vergleich zu Zürich habe Basel eine "viel sanftere Polizei-Tradition" gehabt: "Schnyder fuhr viel zu stark ein. Da musste er das Risiko einkalkulieren, dass er von der SP nicht mehr nominiert wird. Deshalb musste er einen Wahlverein gründen. Daraus wurde dann eben die DSP." Einige Freunde vom rechten Flügel der SP seien ihm dann gefolgt, darunter SP-Regierungsrat Edmund Wyss und der frühere Regierungsrat Max Wullschleger oder Alfredo Fabbri, der später Schnyders persönlicher Mitarbeiter wurde. Hubacher räumt ein, dass es "der SP weh tat, als Spitzenleute gingen".

Bei der DSP-Gründung half Schnyder "die Fähigkeit, ein gutes Netzwerk zu schaffen"  ein Talent, das er schon als Gewerkschaftssekretär ausspielte, indem er, so erinnert sich Hubacher, "einen richtigen Reisebüro-Betrieb aufzog und die halbe Welt mit den Gewerkschaftern bereiste". Seine Popularität verhalf Schnyder 1976 zur Wahl in den Basler Regierungsrat. Er sei einfach "dr Karli" gewesen, der in Gaststätten nicht selten nahezu alle Gäste persönlich begrüsst habe. Hubacher: "Er war ein Kontakt-Genie."

Nach DSP-Gründung traten der SP-Dissidentenpartei dann "Leute aus bürgerlichen Parteien bei, die mit der SP nichts mehr zu tun hatten". Obschon es die Partei im Grossen Rat zu weit über einem Dutzend Sitze und zum Parlamentspräsidium brachte habe sie, so Hubacher "wenige Perspektiven geboten". Zum Niedergang kam es vor viereinhalb Jahren, als Tschudi auf eine Kandidatur verzichtete. Hubacher: "Die DSP war eben ein Wahlverein, man wird sie nicht gross vermissen."




Weiterführende Links:
- Regierungsrat Hans Martin Tschudi geht vorzeitig in die Polit-Pension


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Welche Partei kommt als Nächste?"

Welche Partei ist wohl als Nächste dran – ist es die LDP, die Schattenpartei der FDP?


Bruno Heuberger, Oberwil




"Positiver Effekt der Zäsur"

Der positive Effekt von dieser Zäsur ist, wie ich hoffe, dass der Kleinbasler Bürger- und Grossrat Felix Eymann endlich der Partei beitritt, der er von seiner Geisteshaltung her an sich angehörte.


Patric C. Friedlin, Basel



Weitere aktuelle News

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).