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© Fotos by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
Carlo Conti beisst in den süssen ApfelRichtige Ernährung, Bewegung: Basler Gesundheitsdepartement startet breite Kampagne gegen Übergewicht Von Peter Knechtli Gestützt durch Leitthesen zur Gesundheitsförderung und Prävention der Basler Regierung startete das Basler Gesundheitsdepartement heute Montag unter dem Motto "Alles Gute"eine breite Kampagne gegen Übergewicht und Fettleibigkeit. Das Mittel: Einfache, präventive Botschaften sollen die Bevölkerung zu richtiger Ernährung und genügend Bewegung motivieren. Im Bild der Öffentlichkeit ist der Sanitätsdirektor ein Politiker, der sich schwergewichtig mit Krankheit und Bettenzahlen, Spitalplanung und Behandlungskosten auseinanderzusetzen hat. Heute Montagmorgen wurde der Basler Sanitätsdirektor Carlo Conti, der seit geraumer Zeit offiziell "Gesundheitsdirektor" heisst, seiner neuen Etikette leichtfüssig -gerecht: Müssen Politiker sonst immer wieder in sauere Äpfel beissen, biss Conti vor laufender Kamera herzhaft in den süssen Apfel (Bild); bei der Medien-Präsentation der neusten Kampagne aus seinem Departement standen reichhaltige gefüllte Früchteschalen statt Buttergipfeli auf den Tischen.
7. Mai 2007
"Dankeschön ans Gesundheitsdepartement" Ein herzliches Dankeschön an das Basler Gesundheitsdepartement für diese hervorragende Kampagne - witzig, pfiffig und ermutigend! Vielleicht macht sie ja neben ihrer primären Wirkung auch endlich allen klar, wie wichtig Gesundheitsförderung und Prävention sind...! Beides hat - wie man sieht - wenig mit erhobenem Zeigfinger und viel mit Motivation zu tun. Alles Gute! Michael Martig, Grossrat und Gemeinderat, Riehen "Zum Glück sind wir Bürgerinnen und Bürger so unselbständig ..." Danke Staat, dass Du uns nun auch noch rätst, was wir essen sollen und wie wir uns in der Freizeit verhalten sollen und das alles mit Geld, wofür viele hart gearbeitet haben, um ihre Steuern zu bezahlen. Zum Glück sind wir Bürgerinnen und Bürger so unselbständig, dass uns diese nette Bevormundung richtig gefehlt hat. Siro Imber, Allschwil "Wer finanziert denn eigentlich die Folgekosten, Herr Imber?" Interessant: Herr Imber fühlt sich wegen der Ermunterung zu gesundem Verhalten bevormundet. Noch interessanter: Die die längst wirkende "Bevormundung" durch die Fast-Food-Werbung hat er nicht erwähnt. Erst jetzt ist das Interesse gegen Bevormundung erwacht, wo unter anderem von ungesicherter Finanzierung die Rede ist. Georges Hochstrasser, Muttenz "KVG sollte so rasch wie möglich total-reformiert werden" Mir scheint, sowohl Herr Hochstrasser als auch Herr Imber haben Recht: Herr Hochstrasser insofern, als die Allgemeinheit in der Tat dazu gezwungen wird, die Folgekosten von ungesundem Lebenswandel zu tragen. Doch weshalb? Ist das gerecht? Und, falls eher nicht, wie stellt man Gerechtigkeit wieder her? Patric C. Friedlin, Basel "Der Markt wirt entscheiden, was teuer und gefährlich ist" Wer finanziert die Folgekosten davon, dass nicht alle bereits um neun Uhr abends im Bett sind, um dann ausgeschlafen und einsatzbereit zur Arbeit zu erscheinen? Ich bin grundsätzlich dagegen, dass den Menschen ihr Leben vom Staat finanziell aufgerechnet wird. Denn eine Grenze ist dabei nirgends zu ziehen. Wenn man die Belastung für das Gesundheitswesen aufgrund "teurer" Verhaltungsweisen senken möchte, so gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich die Änderung des Versicherungssystems in der obligatorischen Grundversicherung und die Beendigung der staatlichen Subventionierung des Gesundheitswesens. Dann würde der Markt entscheiden, was teuer und gefährlich ist und nicht die politische Mehrheit, nach ihren ideellen und moralischen Vorstellungen. Siro Imber, Allschwil "Ein messbares Ergebnis wäre interessant" Eine Sensibilisierung der Bevölkerung für weniger Fett, weniger Zucker, mehr Bewegung und gesünderes Leben ist grundsätzlich nicht schlecht. Da darf auch der Staat aktiv werden. Allerdings, ob eine Plakatkampagne eine Wirkung hat, ist sehr fraglich. Das Wissen darum, was man tun sollte, ist nämlich weitgehend vorhanden. Menschen ändern ihr Verhalten aufgrund solcher Kampagnen nicht oder kaum. Denken Sie nur an die Antiraucherkampagnen. Es gibt eine Aussage von Konrad Lorenz: "Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verstanden ist nicht einverstanden. Einverstanden ist noch lange nicht ausgeführt." Selbst Werbeleute vergessen diese Regel immer wieder. Es wäre schön, wenn man das Ergebnis der Kampagne quantitativ wenigstens abschätzen, wenn schon nicht messen könnte. Und ganz toll wäre es, wenn die Plakate - entgegen meinen berufsbedingten Befürchtungen - etwas für die Gesundheit der Basler bewirken würden. Hans Rudolf Bachmann, Basel "Es bedürfte einer narkotischen Wurzelbehandlung" "Alles Gute" wird wohl nicht mehr als der schöne und kostspielige Wunschtraum, einer rührseligen Pflasterpolitik bleiben. Denn was einfach tönt, ist schlicht auch mit hunderttausenden von Franken verpackt in noch mehr Worten und schönen Bildchen nicht zu erreichen. Das Phänomen der Übergewichtigkeit und Bewegungsarmut hat sich in den letzten 30 Jahren einem wucherndem Krebse gleich derart schleichend und unaufhaltsam in der Gesellschaft ausgeweitet, dass es sich sicher nicht mit homöopathisch dosierten, PR-komatiblen Bevormundungs- und Motivations-Pflästerchen behandeln lassen wird. Bruno Omlin, Schanghai "Ich jedenfalls bin motiviert" Ich begrüsse diese Aktion. Wer, wenn nicht der Staat, oder in diesem Fall die Gesundheitsbehörde, soll uns daran erinnern, was man alles tun könnte gegen sein Fett. Übergewicht heisst auch Diabetes-Gefahr. Eine Unterzuckerung - und man liegt plötzlich bewusstlos im Spital. An alle, die jetzt wieder an den Kosten nörgeln: Höhere Kosten bringt eine ungesunde Lebensweise immer mit sich, einmal für die Krankenkasse, den Staat, die Firma, aber ganz sicher für sich selber. Ich jedenfalls bin motiviert, die diversen Ratschläge zu befolgen. Abas Schumacher, Basel |
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