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Durchkreuzte Lohn-Erwartungen der Angestellten: Lonza-Sitz in Basel

Katerstimmung: Lonza friert Löhne ein

Vereinfachte Salärstruktur des Feinchemikalien-Konzerns stösst auf Enttäuschung


Von Peter Knechtli


Katerstimmung unter den Schweizer Angestellten des Basler Feinchemikalien-Konzerns Lonza: Ein neues Lohnsystem friert die Löhne eines Teils der Angestellten-Belegschaft ein, die Lohnrunde 2000 löste auf der Empfängerseite Enttäuschung aus.


Wenn die knapp 1'200 Lonza-Angestellten in Basel und Visp dieses Monatsende das Gehaltskonto konsultieren, werden längst nicht alle glücklich. Viele der im Einzelarbeitsvertrag Tätigen werden den Lohn, den ihnen Lonza jetzt auszahlt, nie mehr übertreffen können.

Seit Anfang Jahr ist im drittgrössten Spezialitätenchemie-Konzern der Schweiz (Umsatz 1998: 2,15 Milliarden Franken) ein neues Lohnsystem in Kraft, das mit alten Gewohnheiten radikal aufräumt: Statt wie bisher 40 Lohnklassen gelten künftig nur noch deren zehn. Unter Anleitung des Beratungsunternehmens "Hay" wurden alle Angestellten im Verlaufe des letzten Jahres neu eingestuft.

"Faktisch ein Lohnstopp"

Der Effekt des neuen Gehaltsystems ist für viele ältere Lonza-Angestellte frustrierend: "Das ist faktisch ein Lohnstopp", sagte ein Betroffener zur SonntagsZeitung, "die Löhne werden eingefroren". Die Unzufriedenheit unter den Angestellten sei gross, zumal auch die Lohnrunde 2000 keine generelle Erhöhung zeitigte: Statt der vom Personal geforderten drei Prozent Erhöhung - 1,5 Prozent generell und 1,5 Prozent individuell - gestand die Arbeitgeberin nur 1,5 Prozent individuell ein. Ebenso wenig Erfolg hatte die Personal-Forderung, Lohnsystem und Lohnerhöhung getrennt zu behandeln.

Angestellte sehen dieses Ergebnis - verstärkter Druck auf die Löhne und höhere Leistungserwartung - als Signal für die Schweizer Wirtschaft: Oberster Lonza-Personalchef ist Heinz Blaser, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Wegen Abwesenheit war er für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Lonza-Sprecher Walter Eschenmoser räumte ein, dass es "Mitarbeiter fortgeschrittenen Alters gibt, bei denen man die Löhne einfrieren muss".

"Neues Lohn-System ist kein Sparprogramm"

Laut Eschenmoser sei eine Reduktion der Lohnsumme aber keineswegs das Ziel des neuen Gehalt-Systems, die Besitzstandswahrung sei Prämisse gewesen. Vielmehr gehe es darum, ein international kompatibles Funktions- und Marktwertsystem zu erlangen. "Damit sollen künftig die ständigen Quer-Diskussionen bei der Verschiebung von Mitarbeitern in Ausland vermieden werden können." Als Beispiel für unterschiedliche Lohn-Usanzen nannte Eschenmoser den Bereich der Informatik.

Die Lonza-Löhne sind künftig abhängig von Funktion, einem Leistungs- und Verhaltensteil, einem von individueller Leistung und Unternehmenserfolg abhängigen Bonus sowie den gesetzlichen und freiwilligen Sozial- und Zusatzleistungen.

"Aufholer" werden besser bezahlt

Eschenmoser betonte, dass es neben "eingefrorenen" auch "aufgebesserte" Löhne gebe: "Wenn einer als 'Aufholer' taxiert wird, dann hat er bei der Mittelzuteilung erste Priorität. Diese Leute will man mit aller Konsequenz in eine Position bringen, wo sie gemäss Arbeitsmarkt und Leistung hingehören." Das neue Gehalt-System sei "keine reine Arbeitgeber-Angelegenheit" gewesen. Dem Bewertungs-Team hätten neben Vertretern der Linien-Organisation und der Personalabteilung auch die Mitarbeiter-Vertretung angehört.

Vorgesetzte kommunizierten schlecht

Martin Kristmann, Präsident des Angestellten-Vereins Lonza Basel (AVL), bestätigte, dass der Personalverband "mit dem Lohnsystem einverstanden" sei. Hingegen seien die individuellen Reaktionen der Betroffenen "zum Teil sehr heftig ausgefallen". Denn ein "gutes System" sei "zum Teil durch die Vorgesetzten schlecht umgesetzt" worden, indem sie "die Leute nicht vollständig informiert" hätten.

30. Januar 2000


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