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© Fotos by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
"Hartnäckige Verhandlungen": Eglin-Mosaik "Sphinx", Protagonisten*

Die "Sphinx" ist aus dem Liestaler KV-Gefängnis entwichen

Känerkinden nahm das während Jahren zugemauerte Kunstwerk von Walter Eglin durch einen würdigen Festakt in Empfang


Von Peter Knechtli


Im Beisein des Baselbieter Regierungspräsidenten Urs Wüthrich feierte die Gemeinde Känerkinden heute Dienstag die Rückkehr der "Sphinx", einem wichtigen Werk des verstorbenen einheimischen Künstlers Walter Eglin. Das Mosaik war in der Eingangshalle des KV-Gebäudes in Liestal während Jahren zugemauert worden.


Selten wird einem Oberbaselbieter Dorf die Ehre zuteil, einen vor bald fünfzig Jahren verstorbenen Künstler in einem Mass zu würdigen wie Känerkinden.

Sein Spross Walter Eglin (1895-1966) genoss kaum noch grosse Bekanntschaft in der aktuellen Kunst-Szene, bis ihn letztes Jahre eine kulturpolitische Peinlichkeit sondergleichen wieder ins Schlaglicht der Öffentlichkeit rückte: Beim Umbau der kaufmännischen Schule in Liestal vor einigen Jahren wurde sein Mosaik "Sphinx", das dort die Eingangshalle schmückte, kurzerhand zugemauert – vermutlich im Wissen der Schulleitung, aber sicherlich ohne Wissen der staatlichen Kuratoren, die den staatlichen Kunstbesitz verwalten. OnlineReports machte den Fall öffentlich.

Regierungspräsident spricht von "Happy End"

Als Eglins Sohn Toni, früher selbst Liestaler KV-Schüler, letzten September das 1960 im israelischen Kibbutz Beit Hashitta geschaffene Werk seines Vater wieder einmal betrachten wollte, war es weg, eben zugemauert. Der kleine "Freundeskreis Walter Eglin" erreichte in hartnäckigen Verhandlungen und einer parlamentarischen Intervention, dass der Kanton, dem die "Sphinx" seit 1970 gehörte, beim KV die Freilegung der Leihgabe erwirkte und beschloss, das Werk dem kleinen, aber feinen Walter Eglin-Museum in Känerkinden dauerhaft zu übergeben.

Heute Dienstagabend nun stand die "Sphinx" in alter Pracht vor dem Gemeindehaus in Känerkinden. Sie schien ihre schnöde Verbannung im "Gips-Gefängnis des KV-Gebäudes" (so Freundeskreis-Koordinator Lorenz Degen) schadlos überstanden zu haben.

Eine stattliche Schar von über 150 Personen war heute Abend zugegen, als der Baselbieter Regierungspräsident Urs Wüthrich das Werk dem Museum in einer denkwürdigen Feier offiziell übergab. Gemeindepräsidentin Christine Bürgin begrüsste die Gäste, musikalisch begleitet vom "Amusici Quintett", zu einem Anlass, der Dorfgeschichte schreiben wird.

In seiner Funktion als zuständiger Kulturdirektor warb Wüthrich um Verständnis dafür, dass die kantonalen Stellen des Kunstkredits vom Schicksal der "Sphinx" aus den Medien erfahren mussten. Grund dafür sei Stellenmangel, verbunden mit der Tatsache, dass über 3'000 Werke oder 80 Prozent der Kunstkredit-Sammlung dauerhaft ausgeliehen seien. Dass ein Ensemble von nicht weniger als 120 Werken Walter Eglins zur staatlichen Sammlung gehörten, belege die kantonale Wertschätzung des Künstlers. Immerhin habe die Geschichte um die "Sphinx" im Baselbiet nun ein "Happy End" gefunden.

Noch ein Werk liegt im Dunkeln

Toni Eglin gab einen kurzen Überblick über die Entstehung der "Sphinx", der Verwendung von leuchtendem Malachit und über Wesen und Werk seines Vaters. Er konnte sich nicht verkneifen, die Zumauerung des jetzt befreiten Mosaiks als einen Entscheid von "Kunstbanausen" zu bezeichnen.

Lorenz Degen erinnerte in seiner Rede daran, dass im KV-Gebäude mit dem  "Weltenbaum" ein weiteres Werk Walter Eglins hinter Mauern sein tristes Dasein friste. Das Sgraffito, das sich im Besitz des Kaufmännischen Vereins befindet, zeigt eine Szene aus Carl Spittelers Monumentalwerk "Olympischer Frühling". Es dürfte nicht verwundern, wenn der "Freundeskreis" Anstrengungen unternähme, auch diesem Werk den Weg ins Känerkinder Museum zu öffnen.

Eglin-Buch in Vorbereitung

Der KV-Leitung ist immerhin zu verdanken, dass sie mit ihrem Verhalten der "Sphinx" Walter Eglins unbewusst zu einer Publizität verholfen hat, die sie ohne ihren Aufenthalt in der Verbannung nie erzielt hätte. Den Freunden des Künstlers soll es recht sein: Zum 50. Todestag am 3. Februar 2016 soll ein umfassendes Eglin-Buch erscheinen. Das Team der Autorinnen und Autoren ist bereits an der Arbeit. Was noch fehlt, sind ein Verleger und Sponsoren.

Die KV-Leitung war an der heutigen Übergabe-Feier nicht zugegen.

 

* von links: Toni Eglin, Christine Bürgin, Urs Wüthrich, Lorenz Degen

6. Mai 2014

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