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Max Kaufmann: Frisch pubertiert

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Frisch Pubertierte machen Weltpolitik

Die Schulzeit am Gymnasium Oberwil wurde vor wenigen Jahren von dreieinhalb auf vier Jahre verlängert. Wir Schülerinnen und Schüler bekommen das zu spüren: "Lest doch noch den fünften Schiller eurer Schulkarriere, schreibt eine Biografie über euer bisheriges Leben, berechnet als Übung für die Maturprüfung das optimale Volumen einer Hummerfalle."

Dieses letzte Semester, durch das wir uns gerade durchkämpfen, besteht zu einem grossen Teil aus Beschäftigungstherapie – für die Lehrpersonen und uns gleichermassen.

Zugleich häufen sich die Exkursionen an Orte des politischen Geschehens: Innert zwei Wochen sah ich die UNO-Dependance in Genf von innen, besuchte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit in Bern und spielte an der UNO-Simulation "Model United Nations" der Universität Basel Diplomat. Raus aus unserem ironischerweise, rein äusserlich, einem "NSA"-Bunker ähnelnden Schulhaus in die Weltpolitik.


"Der Event war zufällig von einem
Kaffeekapsel-Hersteller gesponsert."


Das Politische beschränkte sich bisher auf ein Semester "Politische Bildung", das genauso Geschichtsunterricht mit hohem Notendruck war wie die restlichen drei Jahre. Ob die Lehrpersonen deswegen ein schlechtes Gewissen hatten und uns zum Schluss noch "was Wichtiges mitgeben" wollten?

Auf jeden Fall hatte es die UNO-Simulation in sich – im positiven Sinne. Bis auf die Eröffnungsrede einer Basler Nationalrätin, die es zwar gut meinte, aber daran scheiterte, dass sie uns politische Herausforderungen der Zukunft im selben Stil zu erklären versuchte, in dem wir unseren Grosseltern mit ihren Smartphones helfen. So tief haben wir in "Politischer Bildung" auch nicht geschlafen.

Aber dann ging's los: Zwei Tage auf Englisch über die Todesstrafe debattieren, Allianzen schmieden, austeilen, einstecken, sich trotzdem an die Formalitäten halten. An diesen zwei Tagen gab es echt nichts auszusetzen – abgesehen vom übermässigen Kaffee-Konsum. Der Event war zufälligerweise von einem Kaffeekapsel-Hersteller gesponsert. Lobbyismus beginnt nicht erst in der Politik, sondern bereits bei der Simulation.

Weil wir alle zufälligen Delegationen zugeteilt wurden, mussten auch Haltungen vertreten werden, die der eigenen nicht entsprechen. Diese Aufgabe wurde erschreckend gut erfüllt. Jene, die denken, wir jungen, vernünftigen Menschen hätten die Konflikte dieser Welt rasch beiseitegelegt, muss ich enttäuschen. Während der Sitzungen wurden beiläufig Kriege angedroht und schnell wieder rückgängig gemacht. Alles für ein bisschen Aufmerksamkeit. Scheint ganz so, als hätten wir uns "euch Grossen" angepasst.

Nach zwei Tagen als französischer Diplomat ist mir klar: Der Grönemeyer hat mit "Kinder an die Macht" nicht vollkommen recht. Vielleicht am ehesten noch in jenem Moment, als sich plötzlich der Iran und der Westen statt mit Marschflugkörpern mit Britney Spears-Songs aus Handy-Lautsprechern bedrohten.

Aber eben: Grönemeyers Song heisst aus gutem Grund "Kinder an die Macht", nicht "Frisch Pubertierte an die Macht".

24. Februar 2020
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Anregung für Grosseltern"

Spannende und anregende Gedanken auch für Grosseltern. Danke Max!


Bernard Kaufmann, Zofingen



"Auf in die nächsten Wahlen!"

Super, lieber Max Kaufmann!  Auf in die nächsten Wahlen! So jemand differenziert Kritischem wie Dir vertraue ich gerne meine Zukunft an.


Beatrice Alder, Basel


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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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www.theater-rampenlicht.ch

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"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
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Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).