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Erzählen als Kunst des StreunensBuch: In "Durcheinandergesellschaft" stellt der Soziologe, Schriftsteller und Künstler Urs Jaeggi mehr Fragen als er Antworten gibt Von Aurel Schmidt In einem der Beiträge mit dem Titel "Streunen" schreibt Urs Jaeggi in seinem neuen Buch "Durcheinandergesellschaft", wie er zu früher Stunde durch Mexico Ciudad zieht. Er macht sich Gedanken über die überbordende Stadt und stellt grundsätzliche Überlegungen über Architektur und Urbanistik an. Eine Unruhe treibt ihn an. Ist die Stadt eine platonische Höhle oder eher eine Hölle? fragt er sich. Und wie wird er aus dem Chaos wieder herauskommen? Walter Benjamin und Fernando Pessoa laufen über den Weg. Die Moderne, das Verschwinden des Körpers, die Möglichkeiten der Eingriffe und Manipulationen aller organischen und unorganischen Lebenswelten kommen zur Sprache. Es ist fast ein Film, der Bild für Bild abläuft.
"Es ist ein additives Schreiben, Jaeggi weigert sich konsequent, Behauptungen aufzustellen. Zu beweisen gibt es nichts. Er ist offen für das Neue, Kommende, dessen Vorzeichen er sucht und untersucht. Das heisst nicht, dass er nicht genau wüsste, worauf er hinaus will. Er schiebt seine Aussagen vor sich her und entwickelt sie weiter. Es ist ein "einkreisendes, verästelndes Denken" (Jaeggi) und ein ebensolches Schreiben, das man auch additiv nennen könnte, ein Schreiben, das sich ausbreitet. So nehmen die Gedanken langsam Form an, ohne dass es nötig gewesen wäre, mit dem Finger darauf hinzuweisen. Im offenen, tastenden, experimentierenden Stil liegt die Attraktion des Buchs. "Jaeggi versucht, das Wissenschaftliche mit dem
Urs Jaeggi: Durcheinandergesellschaft. Versuche, die Gegenwart zu verstehen. Verlag Huber, Frauenfeld. Fr. 39.80. 2. Mai 2008
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unter Denkmalschutz |
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Auch musikalisch eine Grosstat |
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