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"Hauptsache, es klappt": Jazz-Promoter Bornhauser, Restaurant "Letziturm"

Der Mann, der die "Breite" zum Swingen bringt

Felix Bornhauser organisiert im Restauruant "Letziturm" mit Erfolg seit 25 Jahren Jazzkonzerte


Von Peter Knechtli


Jazz lebt nicht nur von den internationalen Festivals der Mega-Stars. Auch kleine Konzertlokale bieten vor allem Amateuren wichtige Autrittsmöglichkeiten. Dazu gehört das Basler Restaurant "Letziturm" im Breite-Quartier. Hier sorgt Organisator Felix Bornhauser seit 25 Jahren für Swing und Drive.


Am Restaurant "Letziturm" im Breite-Quartier saust der grosse Verkehrsstrom zwischen Basel und Birsfelden vorbei. Doch wer auf der Zürcherstrasse in die Abzweigung Weidengasse abbiegt und dem St. Alban-Teich folgt, stösst nach wenigen hundert Metern auf die Quartierbeiz. Vielen Jazzern und Jazzfans ist dieses im Intérieur der sechziger Jahre gehaltene Etablissement seit Jahrzehnten zu einem beständigen Fixpunkt geworden.

Gäste persönlich begrüsst

Im Hintergrund läuft die unverkennbare Musik des legendären New Orleans-Klarinettisten George Lewis, die unter die Haut geht. Man nennt ihn "Fèlle": Felix Bornhauser (60) sitzt am Tisch im "Letziturm" und erzählt. Er ist etwas angespannt, denn in wenigen Minuten geht hier Jazz ab. Immer wieder unterbricht er das Gespräch und springt auf, um die eintreffenden Gäste am Eingang persönlich per Handschlag zu begrüssen. Er kennt sie bis auf wenige Ausnahmen alle persönlich. "Hier hat sich so etwas wie eine Familie entwickelt", sagt Bornhauser, der selbst gleich um die Ecke wohnt. Es sind oft Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers, aber auch "zugewandte Orte" aus andern Basler Quartieren oder aus Birsfelden, die sich bei Speis und Trank und einem Eintritt von 25 Franken einen gemütlichen Jazz-Abend gönnen.

Seit 25 Jahren organisiert hier "Fèlle" zweimal jährlich Jazzkonzerte. Protagonisten sind Amateurbands des meist traditionellen Stils aus der Region Basel, gelegentlich aber auch aus den Kantonen Zürich, Bern, Luzern oder Tessin. "Am Anfang musste ich die Gäste daheim abholen, aber jetzt hat sich ein richtiges Stammpublikum entwickelt". 350 Interessenten schreibt er jeweils an, wenn wieder ein Konzert ansteht. Platz bietet der "Letziturm" für rund 50 Personen – kein Wunder, ist das Lokal an Jazz-Abenden immer bis auf den letzten Platz besetzt.

Am Anfang stand "Mr. Acker Bilk"

Weder seine berufliche Arbeit noch eigenes Musizieren haben aus Felix Bornhauser einen nimmermüden Jazz-Organisatoren gemacht. Zwar ist der Mitgründer des Sortclubs der "Basler Freizeitaktion" an der Fasnacht aktiver Pfyffer. Aber der gelernte Kaufmann und spätere Ringhändler, der heute als Arbeitslosenkassier beim kantonalen Arbeitsamt tätig ist, hat seine Liebe zum Jazz seiner Gotte zu verdanken: Sie schenkte ihm in den sechziger Jahren eine Single-Platte, auf der der englische Klarinettist "Mr. Acker Bilk" das Stück "On A Persian Market" spielte. "Das zündete mich richtig an", erinnert sich "Fèlle".

Auch Chris Barber, der Generationen zum Jazz geführt hat, insfizierte ihn mit dem Jazz-Virus. Von da an verpasste er keinen Anlass, an dem Jazz gespielt wurde – sei es im damaligen "Feldschlösschen" am Spalenberg, im "Atlantis", im "Jazz im Löwenzorn", auf Schifffahrten oder auch in der Berner "Mahogany Hall".

Im Jahre 1984 entschloss er sich zusammen mit dem damaligen Waschbrett-Spieler Ernst Muntwyler, inzwischen verstorben, selbst Jazzkonzerte zu organisieren. Seine Nachbar-Beiz "Letziturm" bot sich zu diesem Zweck geradezu an. "Wir hatten von Anfang an bis heute treue Sponsoren", erklärt Bornhauser, wie er kommerziell über die Runden kommt und den Musikern eine Gage bieten kann. Mittlerweile hat er sich eine Routine zugelegt, dass er auch im "Hotel Alpha" und im "Nelson Pub" in der Nachbargemeinde Birsfelden sowie im "Café Murano" in der St. Alban-Anlage Konzerte organisiert.

"Befriedigung, wenn alls klappt"

Seinen eigenen Aufwand als Ermöglicher von Jazz-Events betreibt Felix Bornhauser ehrenamtlich: "Meine einzige Befriedigung besteht darin, dass es klappt und läuft." Der Freizeit-Manager achtet streng darauf, dass die Platz-Reservationen, die Menü-Auswahl und das Drumherum stimmen. Der "Letziturm" ist nun voll besetzt. Die Band fetzt, das Publikum geht mit. Und zwischendrin steht "Fèlle". Die Anspannung ist gewichen. In der Hand hält er ein Bier und auf seinem Gesicht liegt ein sanftes Lachen. Er scheint zufrieden zu sein.

6. April 2009


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