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"Dramatischen Arien, grauenhafte Szenen": "Macbeth"-Regisseur Py

"Macbeth": Die Schreckensoper verspricht Aufsehen

Mit Olivier Py und Pierre-André Weitz inszeniert ein französisches Team die Verdi-Oper am Theater Basel


Von Jürg Erni


Gleichzeitig mit dem Opernhaus Zürich steht am Theater Basel eine Neuinszenierung des Melodramma "Macbeth" von Giuseppe Verdi auf dem Spielplan. Den Einstand in Basel macht ein französisches Regieteam mit Olivier Py und Pierre-André Weitz.


Keine schöne Oper, nur Meuchelei, Mord und Totschlag, angestachelt vom machtgierigen Titelhelden und seiner grausamen Lady. Dem Gemetzel Einhalt gebieten am Ende der schottische Königssohn Malcolm und der Heerführer Macduff, die mit ihren Getreuen mit Ästen vor dem Gesicht getarnt, als "Wald von Birnam" vordringen. Den "Usurpator" durchbohrt Macduff und setzt damit Malcolm auf den Thron, der, wie geweissagt, "nicht geboren, sondern aus dem Schoss der Mutter herausgerissen wurde".

Bildwirksame Szenen

Die Wollust zur Machtergreifung dominiert die Oper ohne Liebesglück. Verdis Musik erst macht das Shakespeare-Drama unsterblich und lässt die Regisseure und Bühnenbildner den Wahnsinn mit seinen Bildern des Grauens jeweils neu deuten.

Erstmals steht am Basler Regiepult der neuinszenierten "Macbeth"-Oper ein französisches Team mit dem Regisseur Olivier Py, dem Leiter des Theaterfestivals Avignon, und dem Bühnen- und Kostümbildnern Pierre-André Weitz. Die Beiden arbeiten seit einem Viertel Jahrhundert zusammen, zuletzt in Lyon bei der Grand Opéra "La Juive" von Jacques Halévy vor ausverkauften Rängen. Das Regieduo verpflichtet sich zu einem Bühnenrealismus der ausgeprägt gezeichneten Figuren und der  bildwirksam grellen Szenen.

Le lion de Lyon

Zum Fototermin bei der Serra-Plastik am Theaterplatz in Basel trägt Olivier Py einen Rucksack mit einem Löwenkopf. Le lion de Lyon? Die Metapher geht nicht auf. Der 50-jährige in den Alpes-Maritimes geborene Regisseur gibt sich eher schüchtern. Seine Gesten sind sparsam, seine Wortwahl ist sperrig.

Verdis Oper sei seine schwärzeste ("le plus noir"), sagt er, es regiere "le cauchemare sans ironie". Eine Demonstration von Machtgier und Auswegslosigkeit bis zur Verwirrung des Geistes und Ladys blutverschmierten Händen. Der Wald ("La foresta di Birnamo") symbolisiere das Gewissen. Das Melodram dringe in Bereiche der Metaphyse vor.

Vom Schaudern der Protagonisten erzählt der Regisseur trocken, fast emotionslos. Die Weissagung der Erscheinung ("apparizione") und der Hexen ("le streghe") bezeichnet er als "merveilleux".

Kein Land des Belcanto mehr

In den dramatischen Arien und grauenhaften Szenen zeigt Verdi seine Meisterschaft der dramatischen Aufwallungen und Vernichtungen. Vernichtend urteilt der französische Regisseur über den Zustand der Oper in Italien: "Il est disparu". Gesang und Spiel würden im Land des Belcanto völlig vernachlässigt.

In Basel ist die Titelpartie mit dem weissrussischen Bariton Vladislav Sulimsky besetzt. Banquo wird vom englischen Bass Callum Thorpe verkörpert. Die Partie des Macduff singt der griechische Tenor Demos Flemotomos, während Katia Pellegrino als Italienerin das schwere Fach der Lady Macbeth vertritt.

Am Orchesterpult steht der US-Dirigent Erik Nielsen in seiner neuen Funktion als Musikdirektor am Theater Basel. Er ist zugleich Chefdirigent der Bilbao Orkestra Sinfonikoa.


Info

"Macbeth" wird nach der Premiere vom 15. April bis zum 6. Juni auf der Grossen Bühne des Theaters Basel 14 Mal aufgeführt.

7. April 2016


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