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© Foto by Claude Giger, www.picturebale.ch
Der Höhlenbär vom BachlettenMatthyas Jenny, Basler Literaturvermittler der ersten Stunde, gibt seinen Verlag "Nachtmaschine" auf Von Anna Wegelin Matthyas Jenny, Initiator von "Literaturhaus", "Buchmesse", "Lyrikfestival" und viel mehr: Wir statten dem Lesemann einen Besuch an seinem Arbeitsort ab. Die Tür zur "Buchhandlung Bachletten" steht offen. Belletristik auf der einen Seite, Kinder- und Jugendbücher auf der anderen. Fein säuberlich in den Regalen, kreuz und quer überall im Laden. Das Telefon klingelt. "’Corpus Delicti’ von Julie Zeh?" Matthyas Jenny zieht den Band aus einem Bücherturm am Boden: "Ist abholbereit." Zu mir präzisiert er: "Ich finde alle Bücher, immer. Manchmal dauert es etwas länger, weil sie sich bewegen."
"Wie bringt man Literatur, Gedichte 1976 gründet Matthyas Jenny in Basel das weltweit erste funktionierende Poesietelefon. Bis 1982 erhält er dieses von der Warhol-Factory in New York inspirierte "Call a poem"-Projekt, das im Gegensatz zum amerikanischen Vorläufer funktioniert habe, am Leben. Von 1979 bis 1988 führt er jeden März im Tag den "Tag der Poesie" durch. Die Idee auch hier: "Wie bringt man Literatur, Gedichte unter die Leute?" Es folgen zehn Jahre des Geldverdienens: Von 1987 bis 1995 als stellvertretender Direktor der Verlagsauslieferung Azed AG in Basel, danach zwei Jahre als Einkaufsleiter bei Ex Libris und schliesslich neun Monate beim Ammann-Verlag, wo es zwischen den beiden so unterschiedlichen, markanten Charakteren gehörig gekracht haben soll.
"Ich, nicht sie hätte sterben sollen." Sein "anderes Leben" beginnt mit dem Tod seiner Lebensgefährtin Ursula Wernle, die vor zwei Jahren an Krebs starb. Nach der Diagnose im Januar 2007 gab Matthyas Jenny den Rückzug von der "Buch.Basel" bekannt. Am 8. Mai eröffnete die Messe unter der neuen Leitung. Am 13. Mai schloss sie – und am selben Tag starb seine Frau. Jenny, der 17 Jahre älter ist als sie: "Ich, nicht sie hätte sterben sollen."
"Der Computer wurde Überhaupt ist der Computer Jennys neue Nachtmaschine geworden. Hier frönt er seiner Leidenschaft des Schreibens, wann immer er nur kann. Über 5'000 Seiten sind es schon, Geschichten, Tagebucheintragungen, Essays und so weiter. Und der "faszinierende Irrsinn" des Ganzen: Man drückt auf die "Delete"-Taste und alles ist gelöscht, "ohne das ganze Theater der Manuskriptverbrennung". Was geschieht mit all den Texten in seinem Computer? Die wolle er nicht publizieren, sagt Jenny, von dem bis Mitte der neunziger Jahre mehrere Gedicht- und Prosabände erschienen sind. "Ich habe mich nie wohl gefühlt in der Öffentlichkeit", fügt er an.
Matthyas Jenny: www.bachletten.ch 4. September 2009
"Der geborene stille und senkrechte Macher" Matthyas Jenny ist ein Mann der Taten, nun gibt er seine "Nachtmaschine" auf, doch er rastet nicht. Voller Hingabe hat er seine Frau Ursula Wernle sel. bis zum letzten Atemzug begleitet und umsorgt, was hiess, dass er die Buch.Basel in andere Hände gab. Matthyas Jenny ist ein Macher, der ruhig und mit vollem Einsatz die Basler zum Lesen bewegt. Nun hat er beschlossen, seine "Nachtmaschine" aufzugeben, doch von ausruhen keine Spur. Jenny rostet nicht, er ist der geborene stille und senkrechte Macher. Möge er noch lange Jahre bei Gesundheit aktiv bleiben dürfen. In diesem Sinn weiter so, wir danken es ihm von Herzen. Yvonne Rueff-Bloch, Basel |
Letzte Saison unter Ivor Bolton |
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unter Denkmalschutz |
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Auch musikalisch eine Grosstat |
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