Werbung

© Foto by OnlineReports.ch
"Schluss mit Rückenschmerzen": Neuer Zuschauerraum im Theater Basel

(Fast) alles neu macht eine lange Sommerpause

Das Theater Basel hat sein Grosses Haus am Steinenberg neu aufgerüstet


Von Jürg Erni


Für insgesamt 72 Millionen Franken wird das 1975 erbaute Basler Stadttheater in den spielfreien Zeiten bis 2018 aussen und innen vollumfänglich erneuert – von der Bühnentechnik bis zu den Toilettenanlagen, von einer Neubestuhlung bis zur Obermaschinerie.


Abgrundtief senkt sich der Blick durch die Gitterroste über dem Bühnenhaus auf die einem russischen Bahnhof nachgebauten Gleise und Bahnübergänge. Erster Schauplatz der Oper "Chowanschtschina". Mit Motoren angetriebene Seilgewinde warten auf ihren Einsatz, um für die Bühnen-Umbauten ganze Wände hochzuziehen und abzulassen.

Im Dachstock unter der gewölbten, zwölf Zentimeter dicken Betondecke wurde eine neue Klima- und Lüftungsanlage eingebaut. Die Anlage ist so ausgelegt, dass der Energiebedarf um 20 Prozent gesenkt werden konnte.

 Sämtliche elektrischen Leitungen mussten neu verkabelt werden. Die Bühnenbeleuchtung wie die Ton- und Videoanlage bekamen neue Steuerungssysteme, Mischpulte, Scheinwerfer und Lautsprecher. Auch die Maschinerie unter der Bühne wurde auf den neusten Stand von Mobilität und Schalldichte gebracht.

Mehr Beinfreiheit für das Publikum

Für die Sicherheit wurden der Brandschutz und die Erdbebenfestigkeit nach geltenden Vorschriften ausgelegt. Das Foyer wurde "entraucht" – als ob man darin im letzten Jahrzehnt je wieder rauchen durfte.

Neu bestuhlt wurde der Zuschauerraum. 125 Plätze fielen dem Brandschutz und der Sitz-Bequemlichkeit zum Opfer.

Damit fasst die Grosse Bühne neu 863 Plätze (vorher 998 Plätze). Die besten Parkettplätze mussten den beiden neuen Stichgängen weichen. Die Abgänge unterteilen die langen Parkettreihen und machen die Zugänge bequemer und sicherer.

Rinnen musste der Schweiss

Private Sponsoren stifteten die Neubestuhlung mit Kosten von zwei Millionen Franken. Die Sitze sind ergonomisch als Schwinger austariert. Schluss also mit Rückenschmerzen und Beinleiden bei Akt-Längen von über einer Stunde. Für ein bequemes Sitzen sorgen auch die grösseren Abstände zum Nachbarn wie der Abstand nach vorne auf 90 Zentimeter, was der Norm in einem Luxusbus entspricht.   

Die erste grosse Etappe der Gesamtsanierung durch den Generalplaner Gruner/Hartmann während der verlängerten Sommermonate innert zwölf Wochen hat viel Kopfzerbrechen und Schweiss gefordert. 50 Planer und bis 200 Arbeiter schufteten teils im Zweischichtenbetrieb. Nicht überall war die Zusammenarbeit reibungslos, wie man sich das bei diesem "Hosenlupf" von einer Totalsanierung in einem komplexen Betrieb wie dem Theater vorstellen kann.

Brutale Russen-Oper zum Saisonbeginn

Mit einer brutalen Russenoper eröffnet Theaterdirektor Andreas Beck mutig seine erste Spielzeit. "Chowanschtschina" ist ein Musikalisches Volksdrama, das Modest Mussorgski nach seinem Wurf "Boris Godunow" unvollendet hinterlassen hat.

Ein Drama aus dem 17. Jahrhundert mit schlimmen Anfängen und trostlosem Ende: Soldaten schwingen die auf Anordnung ihres Chefs Iwan Chowanski ermordeten Leichen auf einen Bahnwagen. Nach dreieinhalb Stunden geben sich die resignierten, altgläubigen Raskolnikis den Todesstoss. Die Aufstände und Morde der Anführer und ihrer Garden, verkörpert durch den mächtigen Theater- und Extra-Chor, provozieren Leidensgesänge, die es trotz ihrer Schönheit auszuhalten gilt.

Bei der Basler Neuinszenierung  der "Chowanschtschina" mit Premiere am 22. Oktober steht der Moskauer Vasily Barkhatov am Regiepult und am Pult des Sinfonieorchesters Basel der Kiewer Kirill Karabits, Generalmusikdirektor in Erfurt. Bühnen- und Kostümbildern wie die Sängerprotagonisten sind als Gäste aus dem Osten engagiert. Sie sorgen für eine authentische Aufführung in russischer Originalsprache, herausragend der russische Bass Dmitry Ulyanov als Geistlicher Dossifei und die bulgarische Altistin Jordanka Milkova als Wahrsagerin Marfa.

Acht Aufführungen im November

Die kaum aufgeführte Russenoper beherrscht den Spielplan des Trauermonats November. Acht Aufführungen sind vom katholischen Allerheiligen-Feiertag bis zum protestantischen Ewigkeitssonntag eingeplant. Das kollektive Trauerspiel wird es nicht leicht haben, das Grosse Haus auszuverkaufen.

Eine musikalische Erleichterung verspricht erst die vorweihnächtliche "Zauberflöte". An 19. Dezember darf Papageno wieder sein Vogelfänger-Liedchen trällern und die Königin der Nacht ihren Koloraturgesang tirilieren.

21. Oktober 2015


 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

Was Sie auch noch interessieren könnte

Tschudy-Villa steht jetzt
unter Denkmalschutz

12. März 2024

Der Eigentümer muss das teils abgerissene Gebäude in Sissach wieder aufbauen.


"Incoronazione di Poppea":
Auch musikalisch eine Grosstat

4. März 2024

Opernpremiere am Theater Basel – Christoph Marthaler enttäuscht nicht.


Reaktionen

"Carmen" als Stellvertreterin
der unterdrückten Frauen

4. Februar 2024

Das Theater Basel stülpt Bizets Oper eine politische Botschaft über.


Stiftungsgeld rettet
Verein Kosmos Space

23. Januar 2024

Krise beim Senioren-Projekt auf dem Bruderholz: Vorstand trat in corpore zurück.


20 Jahre Joker in
Sissach – mit demselben Wirt

18. Januar 2024

Didi Wanner hat mit seinem Nachtlokal viele andere Clubs in der Region überlebt.


Eltern und Kinder irritiert:
Warum ist das Karussell stumm?

1. Dezember 2023

Der langjährige Konflikt um den Münsterplatz nimmt absurde Züge an.


Reaktionen

152 Tage und weiterhin
voller Tatendrang

29. November 2023

Jan Amsler und Alessandra Paone geben Einblick in ihre erste Zeit bei OnlineReports.


Nach 43 Jahren ist
Schluss für Rapunzel 

13. November 2023

Die Buchhandlung im Liestaler Kulturhaus Palazzo schliesst Ende Januar.


Reaktionen

Jetzt ist Vic bei
Jimi – ein Nachruf

9. November 2023

Der Gitarrist spielte auf seiner Gibson, als ob der Leibhaftige hinter ihm her wäre.


Reaktionen

Oper "Walküre" in Basel:
Brüche im Regiekonzept

17. September 2023

Die Premierenkritik zum zweiten Teil von Richard Wagners "Ring des Nibelungen".


www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gehort.gif
"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gehort.gif

Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).