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"Frisch und festlich": Profil des geplanten Neubaus

Das geplante neue Basler Stadt-Casino zeigt Profil

Während gut einer Woche bleiben die Konturen des geplanten Kultur-Zentrums auf dem Barfüsserplatz ausgesteckt


Von Peter Knechtli


Die Konturen des geplanten neuen Basler Stadt-Casinos auf dem Barfüsserplatz sind jetzt ausgesteckt. Dies hatten die Projektgegner verlangt. Während gut einer Woche hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, sich eine räumliche Vorstellung des heftig debattierten Bauwerks der Architektin Zaha Hadid zu machen. Die Bauherrin liess sich die Visualisierung einiges kosten.


Die Projektgegner hatten nach der Veröffentlichung erster Fotomontagen bemängelt, die wahren Ausmasse des "Casino-Kolosses" (so ihre Bezeichnung) würden beschönigt und der Schattenwurf sei mächtiger als in den offiziellen Unterlagen dargestellt. Die Casino-Gesellschaft als Bauherrin kam der Forderung nach, die Konturen des Bauwerks nachvollziehbar darzustellen: An der Fassade montierte Gerüstteile und rotweisse Markierungen am Boden sowie auf Plakattafeln angebrachte professionelle Fotomontagen geben nun den Interessenten bis Dienstag kommender Woche einen Eindruck davon, wie sich die "Wolke" dereinst präsentieren könnte.

Visualisierung ist jetzt "zertifiziert"

An den jetzigen Formen und Normen dürfte künftig nicht mehr gezweifelt werden: Die Bauherrin liess die Profilierung durch Spezialisten der Fachhochschule Nordwestschweiz "zertifizieren" (so Gesamtprojektleiter Cyrill Häring) und liess sich die Visualisierung mehr als 150'000 Franken kosten. Professor Bruno Späni, Direktor der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, bestätigte die jetzige Deklaration. Festgestellte Abweichungen von 10 bis 30 Zentimetern seien für die optische Beurteilung eines Bauwerk dieser Dimension durchaus vertretbar. Für die nachprüfbare "fotorealistische Darstellung" (Bild) wurden 3D-Visualisierungsspezialisten der Zürcher Firma Mathys Partner zugezogen.

Ein erster Eindruck zeigt, dass die beiden Auskragungen der gegen die Traminsel gerichteten Westfassade das bisherige und auch künftig mögliche Boulevard-Café weniger stark überdeckt als bisher allgemein angenommen. Dennoch sind die Meinungen nach wie vor sehr kontrovers. Das Komitee "Casino-Koloss Nein" bemängelt, dass die Profilierung "nur teilweise" vorgenommen wurde und "für Laien nicht ganz einfach zu entschlüsseln" sei. Architekt Thomas Schmid meinte dazu, dass am Altbau aus Sicherheitsgründen nicht noch mehr schwere Gerüste befestigt werden können.

Grossrats-Debatte im November

Laut Häring handelt es sich bei der "Aussteckung" des Hadid-Projekts um eine "Pionierleistung". Nach Gesetz müssten Bauvorhaben im Kanton Basel-Stadt nicht profiliert werden. Im Interesse der Transparenz und einer sachlichen Diskussion habe sich die Bauherrin aber dazu entschlossen. Ersten Publikumsreaktionen zufolge sei die Visualisierung als "guter Schritt" begrüsst worden: "Es braucht eine Diskussionsgrundlage." Davon konnten sich heute Morgen auch die Bau- und Raumplanungskommission sowie die Bildungs- und Kulturkommission des Grossen Rates bei einem Augenschein und einer Anhörung der Standpunkte von Befürwortern und Gegnern überzeugen. Aus der Politik, so Häring, habe er noch kein abschliessendes Echo erfahren. Falsch sei die von einzelnen Gegnern verbreitete Behauptung, der Bau liege um 90 Zentimeter über der gesetzlich erlaubten Höhe.

Voraussichtlich im November wird der Grosse Rat über den staatlichen Investitionsbeitrag von 38 Millionen Franken sowie über den Bebauungsplan, die Zonenänderung und die Abweisung der Einsprachen entscheiden. Im Falle eines Referendums - das als wahrscheinlich gelten darf - könnte die Volksabstimmung am 11. März kommenden Jahres stattfinden. Die abgewiesenen Einsprachen könnten laut Häring erst weiter gezogen werden, wenn die Grossratsbeschlüsse rechtskräftig sind.

Fassade wird noch evaluiert

Noch nicht im Detail festgelegt ist die Glas/Aluminium-Fassade. Verschiedene Variationen würden derzeit noch geprüft. Laut Cyrill Häring soll die Aussenhülle einen "frischen und festlichen" Eindruck erwecken.

18. September 2006

Weiterführende Links:


GEGNER-ARGUMENTE

Das Komitee "Casino-Koloss Nein" schreibt in seiner heute veröffentlichten Stellungnahme zur Visualisierung unter anderem:

"Sowohl die erdrückende Ausdehnung des Projekts als auch der erheblich grössere Schattenwurf auf der Nordseite (aber in den Morgenstunden auch von der Traminsel her gesehen) sind jetzt klar erkennbar! Zudem wird deutlich, dass von Teilen der Traminsel aus die Barfüsserkirche nicht mehr zu sehen sein wird, da der Barfüsserplatz durch die Auskragung des Gebäudes praktisch in zwei Teile getrennt wird.

Neben den finanziell fragwürdigen Aspekten ist die Dimension das Hauptproblem des vorgesehenen Neubaus, denn er nimmt zu wenig Rücksicht auf die benachbarte Umgebung – auf das Puppen-museum, die Barfüsserkirche, die Altstadt-Häuserzeile beim Braunen Mutz und auf die Lohnhof-Kulisse.

Es ist für jedermann ersichtlich, dass der Barfüsserplatz durch das Projekt erheblich beeinträchtigt, optisch zu seinem Nachteil verändert und in seinen Nutzungsmöglichkeiten massiv eingeschränkt würde. Er wäre nur noch 'Vorplatz' des Casinos."


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"40 Millionen bedecken bloss 4706,4 Quadratmeter"

Fehlt nur noch, dass auf dem Barfi 400'000 100'er-Nötli ausgelegt werden. So können wir uns alle objektiv davon überzeugen, dass auch 40 Millionen Steuergelder bloss 4706,4 Quadratmeter bedecken, was eigentlich gar nicht so viel ist, wie gewisse Kleingeister immer wieder behaupten.


Adrian Studer, Basel




"Der angebliche "Koloss" ist eben keiner"

Man sieht dank der Profilierung, wenn man nicht vorsätzlich nicht sehen will, was man bereits dank der Animationsbilder von Hadids Londoner Büro sehen konnte: Der angebliche "Koloss" ist eben keiner. Man sieht, wenn man nicht vorsätzlich blind sein will, dass die Höhe des Hadid-Baus mit den Bauhöhen bestehender Gebäude und vor allem der von den Projektgegner nie erwähnten Barfüsserkirchenfront zum Barfüsserplatz hin korrespondiert. Der Barfüsserplatz ist nun weiss Gott keine architektonische Einmaligkeit. Seine heutige Gestalt ist weder am Steinenberg noch gegen die Falknerstrasse hin ein Muster urbaner Architektur - von den Ausblicken vom Barfüsserplatz in die Steinenvorstadt hinein schweige ich lieber.

 

Diese unerfreuliche städtebauliche Situation existiert vor allem wegen des Casino-Baus, der keine ortsspezifische, keine platzorientierte, keine einladende architektonische Gestalt aufweist, sondern von biederer Belanglosigkeit gezeichnet ebenso bieder und belanglos herumsteht. Der Hadid-Bau bringt Schwung und zugleich gestalterische Ruhe in diesen Teil der Altstadt, deren Gestalt von vielen peinlichen Zeugnissen jüngerer Architektur gezeichnet ist. Er spricht, lädt zum Verweilen, zum Begehen ein, er redet mit am Platz. Was will man denn eigentlich mehr von urbaner Architektur?


Alois-Karl Hürlimann, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).