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"Elektrisierende Zukunft": Architekten Christ & Gantenbein (Mitte)

50 Millionen: Epochale Schenkung für die Erweiterung des Basler Kunstmuseums

Das Projekt der Basler Architekten Christ & Gantenbein kommt zur Ausführung / Eröffnung 2015 geplant


Von Aurel Schmidt


Das Erweiterungsbau-Projekt des Basler Kunstmuseums an der Stelle des heutigen Burghofs hat heute Dienstag eine grosse Hürde genommen: Ausgeführt wird nach dem Entscheid der Jury der verfeinerte Entwurf der Basler Architekten Christ & Gantenbein. Die Gesamtkosten betragen 100 Millionen Franken. Der Coup: Den gesamten Anteil der privaten Finanzierung in Höhe von 50 Millionen Franken übernimmt die Laurenz Stiftung der Kunstmäzenin Maja Oeri.


Der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel ist auf dem besten Weg. Auf dem allerbesten Weg, den man sich denken kann. Heute Nachmittag wurde das Projekt vorgestellt werden, das zur Ausführung bestimmt worden ist. Regierungspräsident Guy Morin gab seiner Zuversicht Ausdruck, dass es innerhalb der vorgesehenen Zeit auch realisiert werden kann.

Nur wenig später, wie in einer konzertierten Aktion, nachdem der siegreiche Entwurf unter Teilnahme von FCB-Spieler Benjamin Huggel enthüllt worden war, folgte der Coup: Morin eröffnete den staunenden Gästen um 14.35 Uhr auch, dass er am Vormittag einen Schenkungsvertrag mit der Laurenz Stiftung der Mäzenin Maja Oeri unterzeichnet habe, der einen Betrag von 50 Millionen Franken für den Erweiterungsbau festschreibt. Damit ist auf einen Schlag der gesamte private Finanzierungsanteil sichergestellt. Donnerwetter, kann man da nur sagen. Zuerst der Laurenz-Bau als erster Erweiterungsteil des Kunstmuseums (für Direktion, Bibliothek und weitere Dienstleistungen), und jetzt das! Die Worte kommen noch. Einstweilen soviel.

Grösstes Hindernis aus dem Weg geräumt

Von Anfang an war vorgesehen, die Baukosten in einer Public-Private-Partnership aufzuteilen. Die private Seiten hat mit dem Check grosszügig ihren Teil mehr als erfüllt. Sie hat die Hälfte der veranschlagten Kosten in der Höhe von 100 Millionen Franken übernommen, die Betriebskosten nicht eingerechnet. Wie sollte jetzt die öffentliche Seite Nein sagen können?

Der politische Prozess ist also noch nicht abgeschlossen, aber das allergrösste Hindernis ist aus dem Weg geräumt, und die Verantwortlichen können nach der "epochalen Schenkung" (so Kunstmuseum-Direktor Bernhard Mendes Bürgi) der Eröffnung im Jahr 2015 mit einer gewissen Gelassenheit entgegensehen.

Museum of Modern Art als Massstab

Dass das Kunstmuseum Basel zu den besten der Welt gehört, ist ein Teil des selbstbewussten Basler Bewusstseins. Wir haben uns daran gewöhnt. Es ist auch angemessen, es so deutlich zu sagen. Heute noch etwas mehr. Und erst recht nach dem Erweiterungsbau, von dem Guy Morin meinte, er werde "weit über Basel, weit über die Region, weit über die Schweiz und über die ganze Welt ausstrahlen". Er wusste, als er das sagte, natürlich schon, was noch kommen würde. "Wir wollen uns mit dem Museum of Modern Art in New York messen", sagte er auch.

Das ist vielleicht ein bisschen viel gesagt, aber mit der Erweiterungsbau wird das Kunstmuseum sich in der Lage sehen, sein Angebot beträchtlich zu erweitern. In Basel, mit Basel, für Basel. Bernhard Mendes Bürgi sprach von einer "elektrisierenden Zukunft".

Auch da stehen die Dinge gut. Wir müssen daher noch auf den in Aussicht genommenen Bau selbst eingehen. Im letzten Dezember hat eine Jury die Projekte von Christ & Gantenbein architects mit Peter Stocker sowie von Diener & Diener Architekten, beide in Basel, mit dem ersten beziehungsweise dritten Preis ausgezeichnet, aber beide zu Weiterbearbeitung vorgeschlagen. Der definitive Entscheid ist jetzt zu Gunsten von Christ & Gantenbein, die in Zürich schon an der Erweiterung des Landesmuseums arbeiten, ausgefallen. Die milde lächelnde Ironie des Schicksals will es, dass jetzt der Grossneffe Emanuel Christ den Bau seines Grossonkels Rudolf Christ, den sogenannten Christ-Bonatz-Bau von 1936 am St. Alban-Graben, fortsetzt.
 
Mehr Ausstellungsfläche dank Oberlicht im zweiten Stock

Im Unterschied zum ersten Projekt ist die Einbindung in das Stadtbild verbessert worden, ebenso die innere Organisation, die Treppenverhältnisse sowie das Untergeschoss, das als Verbindung zwischen dem alten und dem neuen Haus dient ("keine Katakombe, sondern ein Lichtort" mit zusätzlichen Besucherfazilitäten, wie Kantonsbaumeister Fritz Schumacher dazu bemerkte).

Einer der grössten Vorteile des neuen Trakts dürfte für die Ausstellungspraxis das Oberlicht im zweiten Stock sein, was auf ein Desideratum von Direktor Bürgi zurückgeht (im ersten Stock fällt das Licht seitlich durch Fenster ein). Dadurch werden die Wände als Ausstellungsfläche frei, und die Lichtführung stellt sich, wie in der Kunsthalle, als optimal heraus. Das Hauptgebäude wird weiterhin die Sammlung aufnehmen, mit mehr Raum als bisher, weil für Wechselausstellungen nicht mehr jedes Mal umgeräumt werden muss, während der Erweiterungsbau für wechselnde Auftritte vorgesehen ist. Bürgi ist "begeistert über die neuen Möglichkeiten, die sich ihm und dem Haus eröffnen". Kann man verstehen. 


Hoffnung auf geringeren Widerstand

Noch vor den Sommerferien will die Regierung dem Grossen Rat eine Bau-Vorlage unterbreiten. Die Behörden versprachen einen straffen Zeitplan für den politischen Entscheidungsprozess. Die Eröffnung des Erweiterungsbaus ist im Jahr 2015 vorgesehen. Das Projekt der Basler Architekten überzeugte die Jury nicht nur aus ästhetischen und funktionalen, sondern auch aus politischen Überlegungen: Der potenzielle politische Widerstand wird mit dem klaren Neubau offenbar auch geringer eingeschätzt als bei der Ausführung eines Projekts mit einer überirdischen Verbindung, wie sie das zweitprämierte Projekt vorsah.

Es ist nicht schwer zu erkennen, wie viel zusätzliches Ansehen das Kunstmuseum im Begriff ist zu gewinnen. Das war heute wirklich ein bedeutungsvoller Tag in der Geschichte Basels und an der nicht armen Geschichte des Basler Mäzenatentums.

30. März 2010

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