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"Wir wollen die Basis mobilisieren": Theater-Lobby-Repräsentanten*

Theater-Basis beider Basel betritt die Bühne der Öffentlichkeit

Die überkantonale Lobby-Gruppe "Unser Theater" will für mehr Theater- und Kulturbudget kämpfen


Von Peter Knechtli


Mehr statt immer weniger Geld für das Theater Basel: Für dieses Ziel will jetzt die Basis der Kulturinstitution kämpfen. Heute Donnerstag stellte sich in Liestal die Vereinigung "Unser Theater" vor, die rund 4'000 Theaterfreunde aus beiden Basel repräsentiert - und wachsen will.


Der Dreispartenbetrieb des Theaters Basel steht zur Disposition, in den vergangenen 15 Jahren reduzierte Basel-Stadt sein Kulturbudget laufend, die Fortsetzung des Kulturvertrags zwischen den beiden Basel steht in der Schwebe. Dass der derzeit politisch labile Zustand des Theaters Basel nicht zum Anlass für einen weiteren Abbau genommen wird, dafür für die Basis der Theaterbesuchenden jetzt kämpfen.

Baselbieter Kulturpauschale verdoppeln

Heute Donnerstagmorgen präsentierten sich in Liestal Repräsentierende der vier Publikums-Organisationen des Theaters Basel: Die "Regionale Interessengemeinschaft Theater Basel" (600 Mitglieder), die Stiftung "Basler Ballettgilde" (650 Mitglieder), der Theaterverein (1'150 Mitglieder) und die Mitglieder der Theatergenossenschaft (1'200 Mitglieder). Sie sind derzeit daran, sich zu einer Dachorganisation "Unser Theater" zusammen zu schliessen, eine Art Holding, die sich zum Ziel setzt, den Fortbestand und den Ausbau des Theaters Basel zu sichern.

Hans Plattner (Maisprach), der frühere Frenkendörfer Gemeindepräsident, stellte sogleich klar, dass die von der neuen Vereinigung geforderte Aufstockung des Theaterbudgets "nicht zu Lasten der kleinen Kulturanbieter" erfolgen dürfe. Der frühere SP-Landrat Christoph Rudin (Birsfelden) geht davon aus, dass im Baselbiet die jährliche Kulturpauschale an den Kanton Basel-Stadt - heute ein Prozent der Steuern der natürlichen Personen oder neun Millionen Franken - künftig auf 18 Millionen Franken verdoppelt werden sollte. Nach der gemeinsamen Trägerschaft der Universität beider Basel sei jetzt mit dem gemeinsamen Theater beider Basel ein weiterer "Meilenstein" in Angriff zu nehmen. In diese Richtung zielt auch ein im Landrat überwiesenes Postulat.

Basel-Stadt soll "moderat" mehr zahlen

Die "Publikums-Holding" beider Basel will sich aber nicht darauf beschränken, bloss vereint aufzutreten. Aus ihr soll, wie Plattner in die Zukunft blickte, "eine Bewegung werden". Diese Basis will weitere Wurzeln bis in die letzten Winkel am Juranordfuss vorantreiben und weitere Mitglieder gewinnen. Sie soll nicht nur den politischen Entscheidungsträger die Interessen der Theater-Kundschaft manifestieren, sondern auch frühzeitig eine Lobby bilden, die bei späteren Volksabstimmungen im Baselbiet tatkräftig bereitstehen soll.

Dem Vorstand der Vereinigung gehören vor allem Kultur-Engagierte aus dem Baselbiet und dem Fricktal an. Einziger Basler ist der frühere Grossrat Martin Cron, der sich über das Engagement aus der "Landschaft" glücklich schätzte und zugleich klarstellte, dass es nicht darum gehen könne, dass das Baselbiet sein Kultur-Engagement erhöhe, während Basel-Stadt am gleichen Budgetposten den Sparstift ansetze: "Baselland, weitere Kantone und Gemeinden dürfen und sollen keinesfalls die Lückenbüsser-Rolle übernehmen. Wir müssen schauen, dass das Budget in Basel-Stadt sogar moderat erhöht wird."

Kontroverse um inhaltliche Einmischung

Entsprechend dem Vorstand dominieren auch im Patronatskomitee bekannte Baselbieter Namen und einige Persönlichkeiten aus dem Schwarzbubenland. Wie Hans Plattner auf die Frage von OnlineReports erklärte, hat sich die "Unser Theater"-Lobby nicht zum Ziel gesetzt, Geld und private Sponsoren zu sammeln.

An der Medienkonferenz, die - sympathischerweise - oft selbst auch einem Theaterstück glich, wurde aber auch deutlich, dass Strategie und Selbstverständnis der Theater-Lobby noch nicht gefestigt sind. So kam es zu einem offenen Schlagabtausch zwischen der Liestaler Kulturpolitikerin und Theatergenossenschafterin Beatrice Geier und Hans Plattner (beide Freisinnige), als die Frage nach der inhaltlichen Ausrichtung des Theaters auftauchte. Während sich Geier dezidiert dagegen aussprach, dem Theater inhaltliche Vorgaben zu machen ("die künstlerische Freiheit ist Sache des Theaters"), vertrat Plattner eine gegenteilige Meinung: Das Theater müsse sich der inhaltlichen Debatte stellen, "sonst mache ich nicht mehr mit".

 

" von links: Christoph Rudin, Hans Plattner, Martin Cron

20. November 2008


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