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Joël Thüring: "Einwurf"

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Es ist Zeit für eine ÖV-Revolution!

Der öffentliche Verkehr ist derzeit wieder in aller Munde. Nicht nur wegen der Situation bei den Basler Verkehrsbetrieben (BVB), sondern auch aufgrund des ablehnenden Entscheides zum Margarethenstich und den Dauerbaustellen in der Innenstadt. Besonders diese Baustellen und die Instandhaltungs-Massnahmen sind ein grosses Ärgernis. Oder haben Sie noch den Überblick darüber, welches Tram vom Claraplatz zur Heuwaage fährt oder wie man vom Burgfelderplatz nach Birsfelden kommt? Nein? Dann sind Sie keine Ausnahme.

Die Vollsperrung der Innenstadt-Achse ist insbesondere für das Gewerbe eine immense Belastung. Man hört, dass Läden bis zu 40 Prozent Umsatzeinbussen zu beklagen haben. Angesichts der anderen grossen Herausforderungen ist das von den BVB verursachte und verschuldete Infrastrukturplanungs-Chaos eine Katastrophe.

Ich frage mich täglich, weshalb mit der Sperrung der Mittleren Brücke und den damaligen Umleitungen im Sommer nicht wenigstens gleichzeitig der Abschnitt Steinenberg hätte saniert werden können. Das hätte das Chaos zwar nicht minimiert, die Ausfalldauer aber reduziert und weitaus weniger gestört, wie nun die zweite Vollsperrung innert eines Jahres.


"So wie jetzt jedenfalls kann es
nicht mehr weitergehen."


W
enn Sie jetzt denken, dass es besser wird, muss ich Sie enttäuschen. Gemäss dem Bericht der BVB zum aktuellen Netzzustand sind nur gerade 20 Prozent der Infrastruktur "gut", weitere 40 Prozent sind "schadhaft" oder "schlecht". Die baulichen Herausforderungen werden in den kommenden Jahren nicht geringer, die Schienenbelastung nimmt laufend zu und somit steigt auch die Ausfall- und Umleitungsquote weiter. Für die Läden, die Attraktivität unserer Stadt und die Bevölkerung sind das also wahrlich schlimme Aussichten.

Was ist zu tun? Neue Tramprojekte – das abgelehnte "Erlenmatt-Tram" oder der gescheiterte Margarethenstich lassen grüssen – sind kaum mehr mehrheitsfähig und auch sonst weht der Wind in eine andere (Verkehrs-)Richtung. Deshalb braucht es jetzt eine ÖV-Revolution und im Rahmen der Entwicklung des Tramnetzes 2020 neue Ideen.

Tramverbindungen aus den Aussenquartieren sollen wieder als Zubringer in die Innenstadt dienen. Nicht jedes Tram muss durch die Innenstadt brausen. Es reicht, wenn höchstens zwei Linien die Achse Barfüsserplatz-Marktplatz-Mittlere Brücke-Rheingasse bedienen. Bis hin zum Bankverein, Steinenberg/Theater sowie Messeplatz/Claraplatz können alle anderen Tramlinien als Zubringer funktionieren. Und selbst der aktuell fahrende "Barfi-Bus" könnte damit weiter seine Existenzberechtigung haben.

Damit reduziert sich automatisch die Tramdichte, und weniger Linien sind von Verspätungen und Ausfällen betroffen. Denn heute gilt: Bleibt ein Tram in der Innenstadt stehen oder wird ein Schienenabschnitt erneuert, sind praktisch alle Tramlinien von Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen betroffen. Das macht es unübersichtlich und starr, mindert die Attraktivität der Stadt und – das erscheint mir wichtig – auch des öffentlichen Verkehrs insgesamt. Kommt man von A nach B nicht mehr zügig voran, verzichtet man auf die Tramnutzung. Mittelfristig beisst sich da die Katze selber in den Schwanz.

Natürlich, dass bedeutet, dass Sie allenfalls einmal umsteigen müssen, um durch die Innenstadt fahren zu können. Aber seien wir ehrlich, wenn sie dafür wieder einigermassen frustlos, regelmässig und zeitig durch die Stadt kommen können, werden auch Sie sicherlich bald wieder viel Freude am ÖV finden. Ergänzend kann man sich dann auch überlegen, neue Verbindungen über andere Achsen einzuplanen. So wie jetzt jedenfalls kann es nicht mehr weitergehen. Dieses Tramnetz hat definitiv keine Zukunft mehr.

2. Oktober 2017
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Joël Thüring, geboren 1983, ist gelernter Kaufmann und Inhaber des KMU-Betriebes "Aspero AG" mit Mandaten im Consulting-Bereich. Politisch ist er seit 2001 in der SVP tätig und amtet als Basler Grossrat und Bürgergemeinderat sowie als Leiter des Parteisekretariates der SVP Basel-Stadt. Amtsjahr 2017/2018 Präsident des Basler Grossen Rates. Neben diesen politischen Tätigkeiten ist er unter anderem Vorstandsmitglied der Mobilen Jugendarbeit Basel und Riehen. Der überzeugte Single lebt in einem Grossbasler Aussenquartier.

joel.thuering@aspero.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Parlament an den Stadtrand"

Bei dieser Idee stünden sich die Umsteigenden und Passanten auf den Füssen herum, das Parlament müsste an den Stadtrand verlegt werden, weil das Rathaus unzugänglich wäre. Steinenberg und Mittlere Brücke zu: gleich Chaos total. Unfassbar, dass ein Politiker in höchstem Amt auf solche absurde Ideen kommen kann.


Michael Przewrocki, Basel



"Katze beisst sich in den Schwanz"

Aus dem Neubad her zum Bethesda-Spital muss man schon heute einmal umsteigen, vom Allschwilerplatz her sogar zweimal – ganz ohne Baustelle. Und ich kann dem Autor versichern: Ich habe keine Freude daran. Der 37er-Bus fährt am Sonntag alle halbe Stunde. Wenn man Pech hat, kann eine Reise vom Allschwilerplatz zum Bethesda-Spital eine Stunde dauern – für einen Weg. Soll das der ÖV der Zukunft nach der Vorstellung der SVP werden? Nach dem Motto: Die Nachfrage ist zu gross, also müssen wir das Angebot reduzieren?

Der Autor mag recht haben, dass es so nicht weitergehen kann. Aber ich denke, wenn man für jede Fahrt durch die Stadt umsteigen muss, verliert der öffentliche Verkehr auch an Attraktivität. Diese Katze beisst sich auch in den Schwanz: Immer weniger Leute nutzen den öffentlichen Verkehr, weil man nirgendwo mehr ohne Umsteigen hinkommt. Also dünnen die BVB den Fahrplan noch mehr aus. Worauf noch weniger Leute Tram oder Bus fahren und die BVB ganze Linien stilllegen. Und so weiter …
 
Die Ursache für die vielen Baustellen ist wohl im vernachlässigten Unterhalt in den letzten Jahrzehnten zu suchen. Und weil immer mehr und immer schwerere Trams mit unbeweglichen Drehgestellen verkehren, werden die Schienen noch schneller abgenützt. Oft bröckelt aber auch der Teer, vor allem bei Weichen klaffen immer schneller Löcher im Asphalt. Vielleicht sollte man bei der Qualität von Stahl und Beton/Teer genauer hinschauen?

Ich habe keine Patentlösung, aber was Herrn Thüring und seinen Parteikolleginnen und -kollegen vorschwebt, ist es sicher auch nicht.


Gaby Burgermeister, Basel



"Wir baden aus, was verschlampt wurde"

Wirklich revolutionär und kundenfreundlich wäre es, wenn die BVB ihren Kundinnen und Kunden einen einmaligen Gutschein, eine Tafel Schokolade oder sonst etwas Kreatives überreichen würden, so quasi als Dankeschön für die überproportional geforderte Geduld. Als BVB-Kundin war ich ganz konkret betroffen von der Vollsperrung Mittlere Brücke, von der Vollsperrung Steinenberg und neu nun nochmals zwei Wochen von der Vollsperrung Grosspeterbrücke.

Ausgehend von einem Abo in Höhe von 800 Franken habe ich im Wert von 150 Franken die BVB nur mit Hindernislauf oder gar nicht benutzen können. Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht mir um die Geste der BVB. Natürlich sanieren die BVB die Geleise für unsere Sicherheit. Die Kundinnen und Kunden sind aber in keinster Weise verantwortlich für die Misere in der Planung dieses ÖV-Betriebes. Im Gegenteil: wir Kundinnen und Kunden baden nun aus, was verschlampt worden ist.


Beatrice Isler, Basel


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).