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Joël Thüring: "Einwurf"

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Frohe Ostern für den Detailhandel

Vorletztes Wochenende wurden die Uhren auf Winterzeit umgestellt und die Tage sind bereits spürbar kürzer. Ich persönlich bin kein Fan dieser Herbst- und Winterzeit. So war ich denn vor gut zwei Wochen sehr überrascht, dass in den hiesigen Geschäften bereits die Weihnachtsartikel und -dekorationen ausgestellt wurden.

Nun mögen Sie einwenden, dass man mit Promotion natürlich nie früh genug beginnen und sich in weiser Voraussicht möglichst früh mit dem Notwendigsten an Geschenken eindecken sollte. Ich gehöre zur Kategorie der Späteinkaufenden und finde mich meistens am 23. oder 24. Dezember in den Geschäften zum Kauf der letzten (oder besser gesagt ersten) Weihnachtsgeschenke wieder.

Zweifelsohne ist das Weihnachtsgeschäft für unseren Detailhandel sehr wichtig. Ob allerdings bereits vor der Herbstmesse damit begonnen werden muss, ist für mich fraglich. Zumindest kommt es mir so vor, als ob wir jedes Jahr mit allem noch etwas früher beginnen. Bald können wir wohl auch schon wieder Faschtewaije (im Dezember?) und Osterhasen (im Februar?) kaufen.

Losgelöst von diesem "Schockmoment" mache ich mir Gedanken über den Zustand des hiesigen Detailhandel. Wir lesen derzeit viel über das sogenannte "Lädelisterben". Dass der Detailhandel einem enormen Druck ausgesetzt ist, ist allen klar. Immer wieder fallen Stichworte wie "Parkgebühren" "Verkehrskonzept Innenstadt" oder "Tram 8", "Einkaufstourismus" und "starker Franken". Tatsächlich wird das hiesige Gewerbe seitens der Behörden aber vor allem dem wirtschaftlichen Umfeld nicht gerade begünstigt. Wir Politiker versuchen dabei natürlich immer, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dies gelingt allerdings nicht immer gleich gut – teilweise auch aufgrund der aus meiner Sicht suboptimalen Mehrheiten in Parlament und Regierung des Kantons.


"Bezüglich Kundenfreundlichkeit
besteht noch Steigerungs-Potenzial."


D
och mit einem einfachen Politiker- oder Behörden-Bashing ist es nicht getan. Es braucht vielseitige Anstrengungen zur Stärkung unseres Detailhandels. Dabei steht diese Geschäftssparte auch selber in der Verantwortung. Positiv finde ich da beispielsweise, dass sich einige Innenstadtläden für einen Heimlieferdienst-Service zusammengeschlossen haben. Solche innovative Ideen erscheinen mir wertvoll und belegen, dass sich unser Gewerbe aktiv neue Lösung erarbeitet. Ohnehin finde ich, dass sich unsere Läden seit Monaten enorm viel Mühe geben. Das ist das Positive.

Als negativ empfinde ich, dass gerade in Bezug auf die Kundenfreundlichkeit noch Steigerungs-Potenzial besteht. Seien wir ehrlich: In gewissen Läden ist man sehr lange auf der Suche nach einer kompetenten Auskunftsperson. Hier könnte mit wenig Zusatzaufwand sehr viel erreicht werden. Auch die Weitergabe von Kursgewinnen an die Kundschaft, was nur teilweise bereits getan wird, würde einiges bewirken. Und schliesslich sind eben auch gewisse Ladenkonzepte veraltet. Wenn man unsere Läden mit denjenigen in anderen europäischen Städten vergleicht, dann sind wir da schon noch sehr in den frühen neunziger Jahren stecken geblieben.

Daneben ist dann aber doch auch die Politik wieder gefragt. Es braucht noch weitere, vielleicht auch grössere Würfe als anhin. Mit einem Zwei-Stunden-Gratisparking in einem einzigen Parkhaus ist es wohl nicht getan.



Wie wäre es denn, wenn die Trams in der Innenstadt an den Samstagen gratis verkehrten? Wenn Express-Shuttles in die Stadt angeboten würden? Oder wenn wir die Ladenöffnungszeiten flexibilisierten? Wenn es spezielle Aktionstage der Innenstadt-Läden mit Events und mehr gäbe? Schön wäre es doch auch, wenn die Geschäfte am 27. Dezember, also am Sonntag nach Weihnachten, wie in den grenznahen deutschen Städten, geöffnet haben dürften, was der Gesetzgeber noch verbietet.

Es gibt noch viel zu tun – für die Läden, aber auch für die Politik. Erreichen wir dies gemeinsam, dann kann ich mich wenigstens weiterhin darüber aufregen, dass ich im Oktober Weihnachtsschmuck und im Februar Osterhasen betrachten muss.

2. November 2015
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Joël Thüring, geboren 1983, ist gelernter Kaufmann und Inhaber des KMU-Betriebes "Aspero AG" mit Mandaten im Consulting-Bereich. Politisch ist er seit 2001 in der SVP tätig und amtet als Basler Grossrat und Bürgergemeinderat sowie als Leiter des Parteisekretariates der SVP Basel-Stadt. Amtsjahr 2017/2018 Präsident des Basler Grossen Rates. Neben diesen politischen Tätigkeiten ist er unter anderem Vorstandsmitglied der Mobilen Jugendarbeit Basel und Riehen. Der überzeugte Single lebt in einem Grossbasler Aussenquartier.

joel.thuering@aspero.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Vor geschlossenen Läden"

Immer wieder hört man den Ruf nach einer "Liberalisierung" der Ladenöffnungszeiten. Geht man aber als sogenannter Kunde in die Stadt, so steht man bis in die Mitte des Vormittags unter Umständen vor geschlossenen Läden. Und: Die Geschäftsinhaber können leider nur in automobilisierten Menschen zahlungswillige und -kräftige Kundschaft erkennen. Da bekommt man mit der Zeit die Nase voll und sucht sich freundlichere Einkaufsgegenden.
 
Jetzt dürfen wir Stadtbasler schon für die Landschäftler Steuern zahlen, muss es denn nun unbedingt sein, dass wir für die Autofahrer die Parkgebühren ebenfalls aus Steuergeldern berappen sollen? Vielleicht kommt als nächstes eine Aktion: "Der Steuerzahler übernimmt die ersten 100 Franken jedes Kunden, der mehr als 10 Franken liegen lässt." Ich kann zwar nicht die Steuern verweigern, aber ich kann die Fantasielosen, im Mittelalter stecken gebliebenen Geschäfts-Inhaber boykotieren.


Roman Fischer, Riehen



"Beinharte Oppositionspolitik wäre nötig"

Nett, wie sich Joel Thüring um den Detailhandel sorgt. Es sind meines Erachtens aber nicht primär die Rahmenbedingungen das Problem, sondern vielmehr die Preisgestaltung. Wenn in Deutschland etwas 300 Prozent günstiger ist, dann nützen dem Konsumenten auch keine Gratistrams, höchstens nach Weil. Und alleine schon an Parkplätze zu denken, ist bei unseren Neosozialisten purer Illusionismus. Vielleicht sollte man gegenüber den netten pollitischen Gegnerinnen von links lieber einmal beinharte Oppositionspolitik betreiben, anstatt mit denen nach Grossratssitzungen nett Kaffee trinken zu gehen.


Martin Widmer, Basel



"Auf den Punkt getroffen"

Lieber Joël, Super Kolumne! Du hast es auf den Punkt getroffen.


Sylvie Sumsander, Birsfelden


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweistin einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).