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© Fotos by Jan Amsler, OnlineReports.ch
Das Ziel ist ein möglichst schmerzfreies SterbenÄrzte und Pflegefachfrauen sprechen über Schmerzen, Angehörige und Tod: Report über die palliative Betreuung im Basler Felix Platter-Spital Von Jan Amsler Das Sterben: Notwendiges Übel, Bestandteil des Lebens, Erlösung vom Leid, Befreiung der Seele. Was auch immer der Tod für den Einzelnen bedeutet: "Jedes Sterben ist einzigartig", findet Regula Danuser, diplomierte Pflegefachfrau im Basler Felix Platter-Spital (FPS). Sie hat in ihren über 33 Berufsjahren "kein einziges Mal" erlebt, dass zwei Menschen auf die gleiche Weise "von uns gegangen" sind. Zwar denkt Danuser beim Joggen in der Freizeit gelegentlich an ihre verstorbenen Patienten zurück. So etwas wie eine Hemmschwelle gegenüber schwierigen Berufssituationen kennt sie aber nicht: Der Pflegespezialistin lag schon immer am Herzen, "auch das 'Gehen' am Lebensende zu begleiten".
"Palliativmedizin hat primär nichts
Reto W. Kressig, der 54-jährige Professor und Chefarzt des Universitären Zentrums für Altersmedizin am FPS (Bild), residiert im ersten Stock des Hauptgebäudes. Auch er bestätigt, dass Palliativmedizin "primär nichts mit Sterben zu tun hat". Schliesslich gingen fast 80 Prozent der Klinik-Patienten wieder nach Hause. Es handle sich dabei vielmehr um die Therapierung von chronischen Krankheiten wie altersdegenerative Veränderungen, Herzinsuffizienz oder Schmerzen im Bewegungsapparat. Schmerzfreiheit sei einfach zu erreichen, aber besonders anspruchsvoll sei die Begleitung auf psychologischer Ebene – Spiritualität und Religiosität eingeschlossen.
"Hier ist man auch am Lebensende
Silvia Wymann hat ihre Gewohnheiten. So verabschiedet sie sich nach Dienstschluss immer von ihren Betreuten. Wenn sie während ihrer Arbeit ahnt, dass ein Patient demnächst sterben könnte, nimmt sie sich Zeit und meldet sich bei ihren Kollegen "für 30 oder 45 Minuten" ab, sitzt ans Bett und ist einfach "da". Sie sei "auch schon eine halbe Stunde neben einem Patienten gesessen und habe seine Hand gehalten, als er dann friedlich einschlief." Wichtig ist ihr diese Nähe insbesondere dann, wenn ein Sterbender keine Angehörigen hat oder diese noch nicht im Spital angekommen sind. Das sieht auch Kressig so. Er garantiert: "Hier ist man auch am Lebensende nicht alleine."
"Das Sterben ist nicht einfach
"Klar, gewisse Gedanken sind immer da. Aber ich studiere nicht lange dran herum", meint auch Silvia Wymann. Nach dem Tod eines Patienten mache sie sich daran, den Körper schön herzurichten, zu rasieren, das Zimmer von den medizinischen Instrumenten leerzuräumen und es mit einer Blume zu schmücken. In diesem Raum sollen Angehörige auch trauern können: "Oft ist dies das letzte Bild, das die Angehörigen vom Verstorbenen haben."
"Sterbehilfe wäre für mich persönlich
Auch der Chefarzt Kressig beschäftigt sich oft mit den Angehörigen: "Man kann alles erleben: Schockierung, Verneinung, aber manchmal auch ein Aha-Erlebnis." Wenn die Gesundheitslage prekär ist, rate er den Angehörigen, dass es vielleicht menschlicher sei, den Patienten im Felix Platter-Spital zu behalten, statt ihn in die Intensivstation des Universitätsspitals zu bringen und lebensverlängernde Eingriffe zu treffen. 20. November 2014
"Danke" Hochinteressant und lesenswert. Danke. Irène Haab-Deucher, Binningen |
vor Gewissens-Entscheid |
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