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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
"Keinen finanziellen Gründe": Pro Juventute-Sitz am Basler Schlüsselberg

Verein "Pro Juventute beider Basel" macht die Läden dicht

Mutter-Stiftung kündigte Lizenzverträge / "Göttibatzen" und andere Projekte werden weitergeführt


Von Peter Knechtli


Der Verein "Pro Juventute beider Basel" soll Ende Jahr aufgelöst werden. Dies beantragt der Vorstand seinen Mitgliedern an einer ausserordentlichen Generalversammlung. Grund: Die Stiftung "Pro Juventute" hat den lokalen Vereinen gleichen Namens die Lizenzverträge gekündigt. Sie will sich in grösseren Regionen restrukturieren.


Mehr als ein Dutzend "Pro Juventute"-Vereine sind es schweizweit, die den Namen der renommierten Jugendhilfe-Stiftung, die früher durch den Verkauf ihrer bei Sammlern beliebten hübschen Briefmarken grosse Bekanntheit erlangte, bis in die äussersten Ecken des Landes hinaus tragen.



Die Geschäftsstelle des Vereins "Pro Juventute beider Basel" ist am Schlüsselberg domiziliert. Von hier aus werden Gelder akquiriert, Legate entgegen genommen und Jugendprojekte unterstützt. Das bekannteste ist der "Göttibatzen", der jährlich mit rund 200'000 Franken Vereinsbeiträge etwa an Fussballclubs beziehungsweise Musikschulen oder Unterstützungs-Zahlungen für die Teilnahme an Lagern zugunsten bedürftiger Jugendlicher ausrichtet.



Verärgert über Linzenzkündigung

Am Abend des 13. Mai ist im Restaurant "Isaak" wieder einmal Generalversammlung der Basler Non Profit-Organisation angesagt. Es wird die letzte sein. Denn im Anschluss daran ist eine halbe Stunde später eine ausserordentliche Versammlung angesetzt, die die Vereinsauflösung beschliessen soll. 



"Unter dem Label 'Pro Juventute' wird es in absehbarer Zeit keine Vereine mehr geben", sagte die Vereinsvorsitzende und Aescher Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger gegenüber OnlineReports.



Das Ende wurde von oben verordnet. Schon letzten November hatte die vor 107 Jahren gegründete Stiftung "Pro Juventute" mit Sitz in Zürich den Vereinspräsidenten eröffnet, dass die Lizenzverträge mit den regionalen Vereinen gekündigt werden, ohne die lokalen Organisationen anzufragen. "Wir waren schon etwas verärgert", meinte die frühere Landratspräsidentin weiter. "Wir hätten uns vorgestellt, dass unsere Basis in diesen Entscheid einbezogen wird."



Zukunft des "Göttibatzens" gesichert

Die Vereine hätten die Möglichkeit, unter einem anderen Namen, der die Marke ""Pro Juventute" nicht enthält, weiterzufahren. Der Basler Vorstand hat sich aber gegen diese Lösung entschieden und beantragt der Versammlung, den Verein "bis spätestens 30. November" dieses Jahres aufzulösen. Der "Normalbetrieb" – so heisst es in einem Schreiben an die Mitglieder, das OnlineReports vorliegt – soll bis Ende August weitergeführt werden. Die drei Monate von September bis November sind "Liquidationsphase".



Dazu gehört die Sicherstellung des heutigen Flaggschiffs des Vereins: des "Göttibatzens". Wie Marianne Hollinger OnlineReports auf Anfrage mitteilt, soll dieses Projekt samt dem Fond an die "Winterhilfe beider Basel" übergeben werden.

Das Aufklärungsprojekt "Mein Körper gehört mir" soll nach Vorstellungen des Vereins durch den Kanton Baselland weitergeführt werden. Das durch Legate gebildete Vereinsvermögen in Höhe von geschätzten 700'000 bis 800'000 Franken soll bestehenden Institutionen wie dem "Baselbieter Chinderhus" in Langenbruck zugute kommen.



Keine finanziellen Gründe

Wie Vereinspräsidentin Hollinger weiter erklärte, habe es "keinen finanziellen Grund für die Auflösung" gegeben: "Wir hätten sehr gute Perspektiven gehabt."



Die Stiftung "Pro Juventute", die sich zu einem Konzern entwickelt, will sich etappenweise in fünf Regionalstellen strukturieren. Die Region Basel soll der "Regionalstelle Mittelland" angeschlossen werden.



Die Arbeitsverhältnisse mit den drei Basler Angestellten (insgesamt 100 Stellenprozent) werden aufgelöst. Ob sich Sarah Hueber, seit Herbst 2015 Leiterin der Basler Geschäftsstelle mit 60 Prozent-Pensum, um die Leitung der Regionalstelle Mittelland" bewirbt, ist laut Marianne Hollinger denkbar.

16. April 2019


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https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

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Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

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Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

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