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© Foto by Kurt J. Rosenthaler
Mutter und Tocher – zusammen im SucherDer Rheinfelder Künstler Kurt J. Rosenthaler präsentiert einen brandheissen Fotoband: "Die coolen Töchter und ihre Mütter" Von Ruedi Suter Der Mann hat schon einiges angestellt. Darum ist Kurt J. Rosenthaler keiner, der so auf die Schnelle beschrieben werden kann, zuviel Unterschiedliches hat er schon gemacht, in den 62 Jahren seines Lebens. Aber stets engagiert und exakt: Chemie-Laborant, Uhrmacher, Kunstmaler, Dozent, Journalist und Reisender mit langen Auslandaufenthalten. Indianer haben ihn adoptiert, Afrikaner ihn beflügelt und bei den Asiaten hat er gelernt und gelehrt und nebenbei einen Bildband über Kalkutta gemacht. In Rheinfelden gilt er als Original und Kenner fremdländischer Lebensanschauungen, er betätigt sich als Stadtführer, als Lokalhistoriker – und auch immer wieder als Fotograf: Am Samstag stellte er zusammen mit jenen Frauen verschiedensten Alters, die er zwischen 2003 und 2006 ablichtete, sein neustes Werk vor: "Die coolen Töchter und ihre Mütter".
"Mütter sind oft cooler als ihre Töchter." Dies dürfte mit den strengen Vorgaben zu tun haben, die sich der zeitlebens bescheiden lebende Künstler auferlegt hat. Kurt J. Rosenthaler nahm nur Schwarz-Weiss-Filme, die als Color-Filme entwickelt wurden. Er fotografierte nur mit seiner alten, weit gereisten Kleinbild-Spiegelreflexkamera. Er bat Mütter und Töchter immer in die gleiche Ecke eines seiner kleinen Zimmer im Rheinfelder Altstadthaus. Er nutzte ausschliesslich das Tageslicht, welches durch das Fenster auf die Porträtierten fiel, verzichtete auf die Grelle der Blitze, stellte für die indirekte Belichtung höchstens einmal einen Scheinwerfer auf. Und er schoss viele Fotos aus der Hand, nahm zugunsten der eindringlicheren atmosphärischen Aussage bewusst auch leichte Unschärfen in Kauf.
"Die Tochter spiegelt sich
«Kurt hat eine spezielle Gabe, dass man sich als Frau innerlich und äusserlich wieder erkennt", umschrieb Stadträtin Bea Biber an der gut besuchten Vernissage das Einfühlungsvermögen des Fotografen. Auch sie hat sich, zusamen mit Tochter Deborah, von ihm fotografieren lassen. Hätte die "Chemie" zwischen ihm und den Frauen und Mädchen nicht gestimmt, wäre ein lust- und vertrauensvolles Arbeiten völlig unmöglich gewesen, gibt Rosenthaler zu Bedenken. "Ich forderte die Models auf, mit der Kameralinse zu kommunizieren, zu flirten, zu schmollen, was auch immer. Das taten sie dann auch, und wie!" 16. März 2008
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