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Das "weltoffene Basel" ist zum Mythos gewordenIm Vergleich mit den grössten Schweizer Städten ist Basel das "konservative Schlusslicht" Von Peter Knechtli In ihrer Selbstdarstellung sieht sich die Stadt Basel gern als weltoffen, Fremdem und Europa zugewandt. Jetzt räumen Untersuchungen des Zürcher Politologen Michael Herrmann mit dem Mythos auf: Unter den fünf Schweizer Grossstädten figuriert Basel als konservatives Schlusslicht. Als es 1992 um den Beitritt der Schweiz zum EWR ging, bekräftigte Basel-Stadt sein Image als "Brückenkanton" zwischen der deutschsprachigen Schweiz und der Romandie: Als einziger deutschsprachiger Kanton stimmte er – zusammen mit Baselland – dem EWR-Beitritt zu und damit in Übereinstimmung mit den welschen Kantonen. Mit seinem frühen Widerstand gegen Atomkraftwerke Mitte und Ende der siebziger Jahre, mit seiner Sympathie zu einer "Schweiz ohne Armee" und der Gründung der Progressiven Organisationen der Schweiz (Poch) festige der Kanton Basel-Stadt seine Rolle als gesellschaftspolitischer Vorreiter und Hoffnungs-Hort der Fortschrittlichen. 25. Oktober 2010
"Es muss einiges sehr schief gelaufen sein" Nun Herr Waldner, diese Präzisierung hat mich "besänftigt", ihrem Fazit kann ich mich anschliessen. Leider gibt es Zeitgenossen, die meinen, die 68er-Bewegung sei die Erfindung einer fehlgeleiteten Generation. Es muss ja vorgängig politisch einiges sehr schief gelaufen sein, bis sich so eine Bewegung findet, und das in der lieben Schweiz. Viele machen es sich's leider einfach und plappern irrige Informationen nach, die immer wieder in einschlägigen Medien verbreitet werden. Wahrscheinlich weil es in ihr labiles Weltbild passt. Bruno Heuberger, Oberwil "Was gefordert wird, muss geleistet werden" Lieber Herr Heuberger, mit Jahrgang 50 hab' ich die "alte" Zeit grad noch so miterlebt und war '68 im "richtigen" Alter zum mitmachen. Oh ja – auch ich hatte durchaus meine jugendlich-linke Zeit und in der damaligen POB (und PdA) einige Diskussionsfreunde für nächtelange "Sitzungen". Ich wollte jene Zeit und ihre Erkenntnisse nicht missen. Die meisten 68er sind in praktischer Arbeit gereift; sie haben – keine Frage – viel zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft beigetragen. Aber sie lächeln rückblickend bestimmt auch über einige ihrer einstmals romantischen, zweifellos traumhaften Ideologien. Jene, die – meist in von "Theorie" geprägten Berufen – noch immer unverändert jene schönen 68er-Träume träumen, zähle ich zu den "gescheiterten", weil sie nie erkannt haben, dass alles, was die Einen "fordern", stets von Anderen geleistet und erbracht werden soll. Und dass das in der Praxis eben nicht funktioniert; auch unbegrenzte "Weltoffenheit" nicht. Basel war ihnen weit gefolgt, weil’s eben so schön wäre. Aber - "gebranntes Kind scheut das Feuer"; und so müssen wir heute hoffen, dass das Pendel deswegen nicht allzusehr in die andere Richtung, ins andere Extrem schwingt. Peter Waldner, Basel "Nicht auszudenken, wo wir heute stünden" Lieber Herr Peter Waldner, was sie kurzerhand "vergessen" haben, ist die Tatsache, dass es in unserem Land viele so genannte "68er" gibt, die bis heute das politische wie auch wirtschaftliche Leben geprägt haben und immer noch prägen, und das, wie anzunehmen ist, auch zu ihrem Vorteil. Sei es als Bundesräte, Bankdirektoren, Bankpräsidenten (Basel), Wirtschaftsführer, KMU-Besitzer und so weiter und so fort. Prominente Namen könnten geliefert werden, ich nehme aber an, auch ihnen sind diese in der Zwischenzeit wieder "eingefallen". Also soo unsäglich kann das nicht gewesen sein. Die 68er-Bewegung war damals wichtig, nicht auszudenken, wo wir heute stünden. Oder gehören sie zu jenen, die damals alles schluckten? Bruno Heuberger, Oberwil Diese Untersuchung gehört wohl zu Zürich Kreativsektor" Vielleicht hätte eine Untersuchung über die heutige Bedeutung der Begriffe "konservativ" oder "fortschrittlich" mehr gebracht. Harald Schmidt erklärte es so: Ein Konservativer hat die Bibel, Goethe und ein Sparbuch, der Liberale zieht sich bunte Krawatten an und geht auf Gartenfeste, um zu zeigen, dass er irgendwie offen ist. Ludwig Erhard war sicher kein Konservativer, als er sich im Nachkriegsdeutschland für die Soziale Marktwirtschaft in Verbindung mit wirtschaftlicher Freiheit und sozialem Ausgleich entschied, er hätte nicht Progressiver sein können. Heute gilt als Neokonservativ, wer den bestehenden sozialen Ausgleich beseitigen will. Wer die sozialen Errungenschaften dagegen erhalten oder ausbauen will, gilt als links und progressiv. Sorry, aber irgendwie kommt mir einfach doch die nicht ganz schmeichelhafte Einschätzung von Regula Stämpfli über ihren Berufskollegen Michael Herrmann in den Sinn. Die Untersuchung kann wohl auch dem Kreativsektor Zürichs zugeordnet werden. Otto Kunz-Torres, Basel "68er verhalfen zu heilsamen Erfahrungen" Schon die Begriffe zeigen doch, mit welchem Weltbild Herrmann "gesegnet" ist: Die GSoA, Poch und extremen Atomkraftgegner seien der Hoffnungshort der "Fortschrittlichen". Nun – aus dieser Sicht gesehen mag sich Basel inzwischen geändert haben; Gott sei's gedankt. Die linksextremen Altlasten der gescheiterten 68er haben Basel zu Erfahrungen verholfen, die heilbar waren. So heilbar, dass man anerkennen muss, dass selbst unter links-grüner Regierung die spätpubertären ideologischen Fantasien und Theorien einer zunehmend realistischen Erkenntnis gewichen sind. Peter Waldner, Basel "Was sagt uns diese Studie?" Was sagt uns diese Studie? Eigentlich nichts, denn sie hat die ähnlich hohe Relevanz wie die Meldung, dass vor zehn Minuten in China ein Sack Reis umgefallen sei. Könnte man die Arbeit dieses Geografen nicht für einen Preis für unnötige Studien vorschlagen? Edwin Tschopp, Basel "Dünne Faktenlage" Bei der Lektüre des Artikels beschleicht mich das Gefühl, dass die Faktenlage dünn ist und die Interpretationen dafür umso dicker aufgetragen sind. Umgekehrt wäre es mir lieber. Peter Berlepsch, Basel "Keine 'weltoffenen' Experimente" Für den Politologen Herrmann sieht die Welt einfach aus: Links und ultralinks ist weltoffen und daher gut, bürgerlich ist konservativ und daher schlecht. So kann und macht man heute leider Politik und viele fallen darauf hinein. Wenn die Strassen nicht mehr sicher sind und der Arbeitsplatz gefährdet, dann rufen auch die Arbeiter nach mehr Ruhe und Ordnung und wollen keine "weltoffenen" Experimente, die Leib, Leben und Existenz gefährden. Alexandra Nogawa, Basel |
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Reaktionen |
Permatrend muss nach
über 46 Jahren schliessen
Mit dem Textildruck-Betrieb geht auch ein Stück Baselbieter Unternehmensgeschichte.
Regierung kontert den
Herr-im-Haus-Standpunkt
Peter Knechtli zur Unterschutz-Stellung
der verwüsteten Sissacher Tschudy-Villa.
Tschudy-Villa steht jetzt
unter Denkmalschutz
Der Eigentümer muss das teils abgerissene Gebäude in Sissach wieder aufbauen.
Roger Blum wirft bz
Besprechungs-Boykott vor
Relevante Ereignisse bleiben in Basler
Leitmedien immer häufiger unbeachtet.
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Bruderholz-Quartier blockiert Neubau der Tramstrecke
Trotz Plangenehmigung kann das Projekt
nicht realisiert werden.
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Gemeindewahlen Baselland:
Niederlagen für den Freisinn
In Waldenburg verpasst Gemeindepräsidentin Andrea Kaufmann die Wiederwahl.
Es zählt nicht nur
die Rhetorik
Kommentar: Atici hat die Zweifel an seinen Sprachkenntnissen ausgeräumt.
Regierungs-Wahlkampf in Basel:
die spannendsten Momente
So haben sich Atici, Urgese, Thiriet und Cramer geschlagen – die Übersicht.
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Heikle Wahl-Werbung
auf dem Handy
Problematisch: SP und Bider & Tanner versenden SMS von derselben Nummer.
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