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© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch
Zögerliche Entscheidungs-Hilfe für nachhaltiges FerienmachenWer eine Fernreise bucht, muss bessere Informationsmöglichkeiten für den rücksichtsvollen Tourismus erhalten Von Ruedi Suter Die meisten Reiseunternehmen der Schweiz müssen noch mächtig zulegen, um ihrer Kundschaft das nachhaltige Reisen zu erleichtern. Dies folgert eine Transparenzanalyse zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung der sieben potentesten Vertreter der Reisebranche. Derweil Kuoni erfreulich gut abschnitt, enttäuschte Coop ITS Travel wider Erwarten. Ferienreisen verpflichten mehr denn je. Sie sind nicht mehr einfach Garant für weitgehend ungetrübte Freuden. Denn wer bewusst in die Ferien reist, überlegt sich zuerst: Wie reise ich? Wohin reise ich? Weit weg, mit dem Klimakiller Flugzeug in ein Ferienland mit anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen?
In ein Luxushotel, das von Zwangs- oder Billigstarbeitern gebaut wurde, den Einheimischen das Trinkwasser entzieht, Müllberge produziert oder sein Personal mit ausbeuterischen Löhnen abspeist? Solche Destinationen gibt es zuhauf, doch viele Erholungssuchende verdrängen die unbequemen Realitäten. Oder sie nehmen die oft vielfältigen Probleme ausserhalb ihrer "Ferien-Paradiese" schon gar nicht wahr.
Wer reist, der verbraucht
Aber im Internet sind die notwendigen Informationen zu finden, bereit gestellt von Organisationen wie etwa dem Basler Arbeitskreis für Tourismus und Entwicklung (Akte) mit seiner aufklärenden Website*. Solche Websites liefern wichtige Hinweise, bieten Entscheidungsunterstützung und helfen, eine ethisch einigermassen vertretbare Reise zu planen. Ein Dilemma jedoch bleibt: Wer reist, verbraucht. Und je weiter, je schneller und je aufwendiger die Reise wird, desto mehr Ressourcen werden vernichtet.
Die Coop ITS Travel AG ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Coop und der deutschen Rewe Group mit ihrer Rewe Touristik, welche bei der Nachhaltigkeit die Standards setzt. In der Transparenzanalyse erklären die Forschenden der Uni Bern unverblümt, bei Coop ITS Travel diesbezüglich keine verantwortliche Stelle geortet zu haben: "Ein implementiertes CSR-Management ist weder ersichtlich, noch wurde es bei der Befragung nachgewiesen."
So bleibt die Frage, ob Müseler das Schicksal vieler anderer engagierter Konzern-Angestellter ereilt hat: Nichtbeachtung und Kaltstellung, weil der Unternehmungsleitung seine Vorschläge nicht in den Kram passen. Die Verbesserungsvorschläge werden jetzt womöglich wieder thematisiert. Andi Restle zur internen Diskussion über verantwortungsvolles Reisen: "Selbstverständlich werden wir dieses Thema mit unserem Mutterhaus besprechen und so bald als möglich Verbesserungen vornehmen."
* www.fairunterwegs.org 6. November 2011
"So eine Ungeheuerlichkeit" Schlechte Reiseveranstalter sind also jene, welche die Türkei nicht "haarsträubender Menschenrechtsverletzungen" bezichtigt! Unsere Aussenministerin – die ja eigentlich dafür zuständig wäre – würde sich das nie herausnehmen; aber die Reiseveranstalter sollen? Warum steht auf den Packungen von Haselnüssen aus der Türkei nicht auch eine Warnung?
Was für eine Ungeheuerlichkeit auch, dass die Veranstalter schon vor dem Sturz von Mubarak Ägypten und andere arabische Staaten ohne Warnung angeboten hatten! Im Katalog hätte doch stehen müssen, dass die US-amerikanische CIA auch unschuldige Verdächtige zur Folter dahin schickt, damit man nicht auch noch vor Ferien in den USA warnen muss.
Dann sprechen die bösen Ferienorganisatoren die "brennenden Sachfragen" bezüglich "Biodiversität, faire Arbeitsbedingungen oder auch der Schutz vor Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Rasse, Religion oder Zugehörigkeit zu Minderheiten wie solcher der Indigenen" in ihren Katalogen einfach nicht an; so eine Ungeheuerlichkeit. Abgesehen davon: Wer genau soll denn urteilen? Ist das Minarettverbot in der Schweiz schon eine "Diskriminierung aufgrund von Religion", so dass man vor Ferien in der Schweiz abraten muss?
Christine Plüss und ihre Organisation machen an sich eine gute Arbeit; sie klären auf - Veranstalter und auch deren Kunden, an Ferienmessen, über die Medien. Das ist ihre Aufgabe; der "Arbeitskreis für Tourismus und Entwicklung" wird – wie der VCS beim Verkehr – als "Partei" mit einem gewissen Sichtwinkel und ureigener Zielsetzung erkannt. Aufgabe der Reiseveranstalter ist primär, Ferien zu organisieren; dabei nehmen sie – auch aus eigenem Interesse (z.B. beim Umweltschutz) durchaus Rücksicht auf Meinungen und Ansichten von Kritikern. Aber es ist ihnen nicht zuzumuten, päpstlicher als der Papst (resp. das Aussenministerium) zu sein, sich Urteile anzumassen oder jene von Interessenverbänden und Medien unbesehen und ohne eigene Meinung zu übernehmen. Peter Waldner, Basel |
Mit 99 jede Woche ins Turnen |
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Vergänglichkeit wird zelebriert |
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Letzte Saison unter Ivor Bolton |
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vor Gewissens-Entscheid |
Reaktionen |
Ein Schweizer Vorzeige-Projekt:
20 Jahre "Obstgarten Farnsberg"
Mit Birdlife-Projektleiter Jonas Schälle
unterwegs in einem Bijou der Biodiversität.
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über 46 Jahren schliessen
Mit dem Textildruck-Betrieb geht auch ein Stück Baselbieter Unternehmensgeschichte.
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Herr-im-Haus-Standpunkt
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