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© Foto by Michel Matthey de L'Etang
"Die tatsächliche Gleichstellung ist noch nicht erreicht"Frauentag vom 8. März: Frauen aus der Region über Lohndiskriminierungen, Kinderbetreuung und wirtschaftliche Verantwortung Seit dem Ersten Weltkrieg wird in zahlreichen Ländern der Welt der Internationale Frauentag am 8. März gefeiert. Auch in Basel stehen Frauen für ihre Rechte ein: Sie weisen in ihren Betrieben auf die fehlende Lohnungleichheit hin und organisieren Debatten. Frauen sind in manchen Bereichen des öffentlichen Lebens noch immer als Pionierinnen anzusehen. Manche unter ihnen vergessen gar, dass viele heutige Annehmlichkeiten in der Gesellschaft von Vorreiterinnen wie Marthe Gosteli, Emilie Lieberherr oder Judith Stamm hart erkämpft werden mussten. Der "Tag der Frau" bietet demnach auch die Gelegenheit, explizit darauf hinzuweisen, dass das Frauenstimmrecht erst 1971 eingeführt worden ist. 7. März 2013
Chancengleichheits-Preis
"An den Herd" "Frauen gehören je länger je mehr an den Herd" – an den Unruheherd! Dieter Stumpf, Basel "Die Frau als zweite Geige vom Dienst" Wir Frauen in der Schweiz haben es weit gebracht, aber noch nicht weit genug. Bei der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 hatte ich gehofft, frau könne mit der Zeit den "Tag der Frau" abschaffen. Leider ist es zu früh dafür, die Gleichstellung noch lange nicht erreicht.
Woran liegt das? Ein Aspekt mag sein, dass in vielen wirtschaftlichen Führungsgremien nach wie vor die Generation der Patriarchen sitzt. Männer, die im letzten Jahrhundert noch im Geist erzogen worden sind, dass der Mann das Mass aller Dinge zu sein habe. Bis 1988 im ZGB verankert waren Sätze wie "der Mann ist das Oberhaupt der Familie", "der Mann bestimmt den Wohnsitz" etc. Das Eherecht definierte die Frau nicht als Partnerin, sondern bestenfalls als halbmündige Hilfsperson des Gatten. Er durfte z.B. auch ohne ihre Einwilligung über das Familienvermögen verfügen und ihr die Berufstätigkeit verbieten.
Diese Einschränkungen überlebten die Einführung des politischen Mitspracherechts für Frauen also um 17 Jahre! Sie prägt noch immer viele Ehen, ebenso die Einstellung zu Frauen allgemein. Die Frau als zweite Geige vom Dienst. Peinlich für eine Nation, die sich als Musterdemokratie begreift. Im Gesetz mag die Gleichstellung mittlerweile verankert sein, in den Köpfen der Ewiggestrigen ist sie es noch lange nicht. Esther Murbach, Basel |
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