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"Nicht zonenkonform": Basler Bordell-Standort im Hinterhof

Aus Basler FKK-Fitness-Club kann kein Bordell werden

Amerbachstrasse 45: Bau- und Gewerbeinspektorat weist Umnutzung in einen Sex-Betrieb ab


Von Peter Knechtli


Der umstrittene Sauna-Club "FKK Basel" im Wohnquartier an der Amerbachstrasse 45 darf nicht in ein offizielles Bordell umgenutzt werden. Das Basler Bau- und Gewerbeinspektorat hiess soeben Einsprachen von Anwohnern gut, die sich durch das Etablissement massiv gestört fühlen. Doch die Betreiber fechten den ablehnenden Entscheid an.


Das Amt für Umwelt und Energie (AUE) hält in seiner Stellungnahme fest, dass die Abteilung Lärmschutz eine Umnutzung des Fitnessclubs in einen Sex-Betrieb "aufgrund der ausgedehnten Öffnungszeiten" – täglich von 11 bis 2 Uhr –abgelehnt wird. Die Lage des Betriebs in einem Hinterhof mit hohem Wohnanteil führe "zu mehr als nur geringfügigen Störungen durch Sekundärlärm der kommenden und gehenden Gäste. Die Einsprache sei deshalb gutzuheissen.

Klar ablehnende Haltung der Ämter

Auch das Planungsamt kommt in seiner Einschätzung zum klaren Schluss: "Aus unserer Sicht kann das Vorhaben nicht bewilligt werden." Die Nutzung der Räume "zu Zwecken des Sexgewerbes" sei in Gebieten mit einem Wohnanteil von mehr als 60 Prozent "bezüglich ideeller Immissionen als stark störend einzustufen und daher nicht zonenkonform".

Der Bauinspektor weist ebenfalls auf Grundsätzliches hin: Viele Sexbetriebe beeinträchtigten die Wohnqualität "aufgrund von unerwünschten sozialen Begleiterscheinungen wie höhere Immissionen, häufiger Mieterwechsel, Verdrängung von preisgünstigem Wohnraum und damit von Familien, und tendenziell höherer Kriminalität". Die erschwerte Vermietbarkeit von Wohnungen in solcher Umgebung bewirke zudem "eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Ansiedlung weiterer gleich gelagerter Betriebe".

Aus "Fitnessraum" wurde Sexbetrieb

Das Bau- und Gewerbeinspektorat hatte den Betreibern im Dezember 2008 einen "Fitnessraum mit Restaurationsbetrieb" genehmigt. Weil die Lokalität aber als "Sexbetrieb" genutzt wurde, verlangten die Bewilligungsbehörden und das Verwaltungsgericht aufgrund von Einsprachen ein "nachträgliches Baubegehren" zur Umnutzung in ein Bordell.

In seinem Entscheid vom 27. Juni heisst das Bau- und Gewerbeinspektorat die Einsprache gut und lehnt das Baugesuch ab. Damit wird die Nutzung des Etablissement "mit den entsprechenden Konsequenzen für die Betreiberin" ab 1. September untersagt: "Der ursprüngliche Zustand ist wieder herzustellen."

Massive Störung der Wohn- und Lebensqualität

Thomas Mächler, Präsident des Komitees "Heb Sorg zum Glaibasel", der sich schon in andern Fällen "gegen eine Ausdehnung des Rotlichtbezirks" stark gemacht hat, ist froh über diesen klaren Entscheid: "Seit Jahren leiden die Anwohnerinnen und Anwohner unter Lärm und weiteren unerfreulichen Begleiterscheinungen. Dass das Bau- und Gastgewerbeinspektorat nun nach längeren Abklärungen feststellt, dass solche Bordelle die Wohn- und Lebensqualität in einem Wohnquartier massiv stören, ist erfreulich."

Das Planungsamt habe sogar, so Mächler weiter, deutlich festgestellt, dass die Nutzung als Bordell in einem Wohnquartier "schlicht nicht zonenkonform" sei. "Damit wird amtlich festgestellt, was die Anwohnerinnen und Anwohner schon seit Jahren verlangen: Die widerrechtliche Nutzung ist raschmöglichst zu beenden."

Betreiber legten Rekurs ein

Der Entscheid des Inspektorats ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Wie OnlineReports beim Bau- und Verkehrsdepartement erfuhr, haben die Betreiber bei der Baurekurs-Kommission Einsprache erhoben.

Der Sauna-Club "FKK Basel" ist Anwohnern schon lange im Dorn im Auge. Vor sieben Jahren kam es im Etablissement zu einem Buttersäure-Anschlag. Ob diese Tat allerdings mit dem Widerstand aus dem Quartier zu tun hatte oder anderweitig motiviert war, ist nicht bekannt.

10. Juli 2017

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