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Corina Christen: "Und übrigens ..."

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Rabe Joggeli und die Verzweiflung der Schnecken

Eigentlich hatte ich den Raben ja ins Herz geschlossen. Er gehört zu einer fünfköpfigen Rabenfamilie, die ich täglich beobachten kann, wie sie auf dem Feldweg, der vor meinem Bürofenster durchführt, die Essensresten aufpicken, die ein älterer Herr auf seinen regelmässigen Spaziergängen jeweils ausstreut.

Einer von ihnen sieht, anders als seine vier Artgenossen, ziemlich mitgenommen aus. Er hat ein Lücke in den Schwanzfedern, und wahrscheinlich  sind auch seine Schwungfedern nicht mehr wie sie sollten, jedenfalls ist er,  wenn die Gruppe zum "Futterplatz" anfliegt, immer der letzte.

Ich hatte ein bisschen Mitleid mit ihm, und wenn er, was häufig vorkam, in meinem Gärtchen nach  Schnecken suchte, habe ich auch schon mit ihm gesprochen: "Joggeli ..." – so hatte ich ihn für mich getauft – "Joggeli, friss mal schön die bösen Schnecken bevor sie mir die frisch aufkeimenden Dahlien wegfressen!" Joggeli liess es sich schmecken und ich war froh, hatte ich keine Schneckenkörner ausgestreut.  Joggeli macht das schon.

 

"Plötzlich ging ein aufgeregtes Gepiepse
und Gezwitscher in der Hecke los."


Ausser den Raben habe ich auch eine Amselfamilie zu Gast in meiner Buchenhecke. Sie haben genistet und gebrütet, und fleissig Würmer und andere Leckerbissen für die Jungen angeschleppt.

Es war über Mittag, ich sass im Garten, als plötzlich ein aufgeregtes Gepiepse und Gezwitscher in der Hecke los ging. Da kam Joggeli herausgeschossen, im Schnabel eine der jungen Amseln, die wild mit dem einen freien Flügel flatterte, und verzweifelt zwitscherte. Und aus der Hecke ertönte ein mehrstimmiges Gezeter der übrigen Amselfamilie.

Joggeli machte sich nicht einmal die Mühe, seine Beute ausserhalb meiner Sichtweite zu töten und zu zerlegen! Ich schaute weg.

Als er sich am nächsten Morgen wieder an meinen Schnecken gütlich tat, lobte ich ihn nicht. Ich fragte mich, ob Schnecken auch verzweifelt sein können, wenn ihnen die Jungen weg gefressen werden, auf ihre Art halt, und stumm.

Ein bisschen hatte ich ein schlechtes Gewissen.

14. Januar 2013
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Corina Christen, geboren 1946, war schon während ihres Studiums journalistisch tätig – für die "Basler Nachrichten", für "B wie Basel" und später für die "Basler Zeitung", dort vor allem als Gerichtsberichterstatterin. Zur Erholung von den "Mord- und Totschlag-Fällen", die sie im Gerichtssaal verfolgen musste, verfasste sie jahrelang die wöchentliche Rubrik "Angerichtet" über kleinere Fälle, wo es um alltägliche Streitereien ging. 33 Jahre lang war Corina Christen mit ihrem Mann an der Fasnacht als Schnitzelbänklerin unterwegs (25 Jahre als "d Pfäfferschoote" und 8 Jahre als "Schuuflebuur"). 1999 wurde sie, als erste Frau, ins Fasnachts-Comité gewählt. Sie lebt in Langenbruck und im Basler St. Johanns-Quartier und ist auch musikalisch aktiv. Als Fagottistin spielt sie in verschiedenen Orchestern und Kammermusikformationen mit.

c.w.christen@vtxmail.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

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