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Fragebogen für Überzeugte und andereSchliessen Sie von sich auf andere beziehungsweise von anderen auf sich? Ist das üblich? zulässig? sinnvoll? Worauf gründen Sie Ihre Annahme? Haben Sie unrecht, wenn Sie sich irren, oder kommt das nur selten vor? Ist das Gegenteil das Gleiche, nur anders herum?
Angenommen, Sie verteidigen die freie Meinungsvielfalt als Teil einer bestimmten Lebens- und Denkart, kann man dann von Hasspredigern, Fremdenfeinden und so weiter oder auch nur von Querulanten sprechen, nur wenn andere Menschen eine Meinung vertreten, die Sie nicht teilen? Oder gibt es unüberschreitbare Grenzen? Wenn ja, wer soll sie festlegen? Und nach welchen Überlegungen? Sind Ausnahmen vorgesehen?
Wenn Sie davon ausgehen, dass universalistisches, also unvoreingenommenes, offenes Denken einer beschränkten Sichtweise vorzuziehen ist, wie können Sie dann erklären, was eingenommen beziehungsweise unvoreingenommen ist? Wie begründen Sie das, ohne zu Opportunismus zu neigen? Schwanken Sie in Ihren Ansichten: nie? manchmal? oft? wann zuletzt?
Müssen wir andere Saiten aufziehen? Welchen Erfolg versprechen Sie sich davon? Wie unterscheiden Sie zwischen vernünftigem und fundamentalistischem Denken? Apropos Fundamentalismus: Wären Sie erstaunt, wenn andere diesen Vorwurf an Sie richten? Weiter gefragt: Wann ist es unabdingbar, eine klare, entschiedene, unerschütterliche Haltung einzunehmen, und wann kann man fünf auch einmal gerade sein lassen? Oder anders herum gefragt: Wann darf man auf keinen Fall von der eigenen Meinung abweichen, und wann kann dies ein Zeichen von Borniertheit sein? Reicht es, überzeugt zu sein, um eine Meinung zu verteidigen?
Hat es mit Hass, Hexenjagd, Halluzination zu tun, wenn andere eine von Ihnen abweichende Ansicht vertreten, oder Sie eine von ihnen? Wieviele Antworten kann es auf eine Frage geben? Mehr als eine? Vielleicht Dutzende? Soviele, wie es Menschen gibt? Ist eine Einheits-, Standard- und Generalmeinung von Vorteil, weil Tausende einander widersprechende Meinungen eine Gefahr für die rechtsstaatliche Ordnung sein können und mehr Unruhe erzeugen als Klarheit?
Wenn Sie Ihre Meinung ändern, tun Sie es aus Einsicht? Notwendigkeit? aus Gründen des Appeasement? Ist es richtig, um des Friedens willen oder wegen eines guten Handelsvertrags mit einem Schurkenstaat die eigene Haltung zurückzunehmen? Mal offen gefragt: Was würden Sie anders machen?
Möchten Sie auch nicht mit allem einverstanden sein müssen, was man Ihnen serviert? Könnte es ein Recht auf falsche Meinung geben, auf Irrtum? Ist Alternativlosigkeit eine Form von Zensur oder von Kastration des Denkens?
Gibt es die Wahrheit oder nur eine permanente Folge von Auseinandersetzungen? Von wem würden Sie sich eine Einschränkung Ihrer Meinungsäusserung gefallen lassen? Und was hätte das dann mit Freiheit zu tun? Oder direkt gefragt: Wieviel Meinungsverschiedenheit ertragen Sie, ohne dass es Ihnen den Schlaf raubt?
Muss alles sein, wie es ist, oder könnte es auch anders sein, je nachdem? Ist Neugier subversiv? Was ärgert Sie am meisten? Was haben Sie davon, wenn Sie recht haben?
Sehen Sie ein, dass das alles nicht so einfach ist, wie es aussieht? Was werden Sie jetzt also tun? 23. Januar 2017
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