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Aurel Schmidt: "Seitenwechsel"

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Fragebogen für Überzeugte und andere

Schliessen Sie von sich auf andere beziehungsweise von anderen auf sich? Ist das üblich? zulässig? sinnvoll? Worauf gründen Sie Ihre Annahme? Haben Sie unrecht, wenn Sie sich irren, oder kommt das nur selten vor? Ist das Gegenteil das Gleiche, nur anders herum?

 

Angenommen, Sie verteidigen die freie Meinungsvielfalt als Teil einer bestimmten Lebens- und Denkart, kann man dann von Hasspredigern, Fremdenfeinden und so weiter oder auch nur von Querulanten sprechen, nur wenn andere Menschen eine Meinung vertreten, die Sie nicht teilen? Oder gibt es unüberschreitbare Grenzen? Wenn ja, wer soll sie festlegen? Und nach welchen Überlegungen? Sind Ausnahmen vorgesehen?

 

Wenn Sie davon ausgehen, dass universalistisches, also unvoreingenommenes, offenes Denken einer beschränkten Sichtweise vorzuziehen ist, wie können Sie dann erklären, was eingenommen beziehungsweise unvoreingenommen ist? Wie begründen Sie das, ohne zu Opportunismus zu neigen? Schwanken Sie in Ihren Ansichten: nie? manchmal? oft? wann zuletzt?

 

Müssen wir andere Saiten aufziehen? Welchen Erfolg versprechen Sie sich davon? Wie unterscheiden Sie zwischen vernünftigem und fundamentalistischem Denken? Apropos Fundamentalismus: Wären Sie erstaunt, wenn andere diesen Vorwurf an Sie richten? Weiter gefragt: Wann ist es unabdingbar, eine klare, entschiedene, unerschütterliche Haltung einzunehmen, und wann kann man fünf auch einmal gerade sein lassen? Oder anders herum gefragt: Wann darf man auf keinen Fall von der eigenen Meinung abweichen, und wann kann dies ein Zeichen von Borniertheit sein? Reicht es, überzeugt zu sein, um eine Meinung zu verteidigen?


"Wieviele Antworten kann es
auf eine Frage geben? Mehr als eine?"


W
enn man Ihnen sagt, Das stimmt oder Das ist falsch, werden Sie dann misstrauisch, und warum? Ist alles Blödsinn, Quatsch, Vorurteil, retrogrades Verständnis, wenn sie damit nicht einverstanden sind? Genügt es, um recht zu haben, wenn Sie sich mit Gleichdenkenden zusammen?


Wie entscheiden Sie sich, wenn Sie anfangen zu verstehen, was gemeint ist? Ist das Wort unbedingt sinnvoll? Falls Sie sich beklagen, dass die anderen Ihnen vorschreiben, was Sie (ja, Sie) zu denken und zu tun haben, kommt es Ihnen nicht in den Sinn, dass Sie vielleicht manchmal genau gleich handeln? Kompliziert, nicht war? Ich meine es so: Tun Sie nicht manchmal das Gleiche, das Sie anderen vorwerfen? Viele tun es, niemand ist frei davon, ist das klar?  

 

Hat es mit Hass, Hexenjagd, Halluzination zu tun, wenn andere eine von Ihnen abweichende Ansicht vertreten, oder Sie eine von ihnen? Wieviele Antworten kann es auf eine Frage geben? Mehr als eine? Vielleicht Dutzende? Soviele, wie es Menschen gibt? Ist eine Einheits-, Standard- und Generalmeinung von Vorteil, weil Tausende einander widersprechende Meinungen eine Gefahr für die rechtsstaatliche Ordnung sein können und mehr Unruhe erzeugen als Klarheit?

 

Wenn Sie Ihre Meinung ändern, tun Sie es aus Einsicht? Notwendigkeit? aus Gründen des Appeasement? Ist es richtig, um des Friedens willen oder wegen eines guten Handelsvertrags mit einem Schurkenstaat die eigene Haltung zurückzunehmen? Mal offen gefragt: Was würden Sie anders machen?

 

Möchten Sie auch nicht mit allem einverstanden sein müssen, was man Ihnen serviert? Könnte es ein Recht auf falsche Meinung geben, auf Irrtum? Ist Alternativlosigkeit eine Form von Zensur oder von Kastration des Denkens?

 

Gibt es die Wahrheit oder nur eine permanente Folge von Auseinandersetzungen? Von wem würden Sie sich eine Einschränkung Ihrer Meinungsäusserung gefallen lassen? Und was hätte das dann mit Freiheit zu tun? Oder direkt gefragt: Wieviel Meinungsverschiedenheit ertragen Sie, ohne dass es Ihnen den Schlaf raubt?

 

Muss alles sein, wie es ist, oder könnte es auch anders sein, je nachdem? Ist Neugier subversiv? Was ärgert Sie am meisten? Was haben Sie davon, wenn Sie recht haben?

 

Sehen Sie ein, dass das alles nicht so einfach ist, wie es aussieht? Was werden Sie jetzt also tun?

23. Januar 2017
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Aurel Schmidt, Jahrgang 1935, war bis Mai 2002 Redaktor der "Basler Zeitung" (vorher "National-Zeitung"). Er war mitverantwortlich für das jeden Samstag erscheinende "Basler Magazin" und verfasste zahlreiche philosophische Essays, Reise-Reportagen, Kommentare und Kolumnen. Schmidt, der heute als Schriftsteller und freier Publizist in Basel lebt, machte sich auch als Autor mehrerer Bücher einen Namen: "Der Fremde bin ich selber" (1982), "Wildnis mit Notausgang. Eine Expedition" (1994), "Von Raum zu Raum. Versuch über das Reisen" (1998). Ausserdem liegen vor: "Lederstrumpf in der Schweiz. James Fenimore Cooper und die Idee der Demokratie in Europa und Amerika" (2002), "Gehen. Der glücklichste Mensch auf Erden" (2006), "Auch richtig ist falsch. Ein Wörterbuch des Zeitgeists" (2009). Zuletzt erschienen: "Die Alpen. Eine Schweizer Mentalitätsgeschichte" (2011). © Foto by OnlineReports.ch

aurel.schmidt@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
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Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).