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Aurel Schmidt: "Seitenwechsel"

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Gesetze sind keine Verbote

Die Krebsliga und die Lungenliga beider Basel haben eine Initiative zum Schutz vor dem Passivrauchen lanciert. Ein liberodemokratischer Parteigänger, in seinem Freiheitsdurst beschnitten, reichte daraufhin eine staatsrechtliche Beschwerde ein, weil die Initiative seiner Ansicht nach gegen das Recht auf Leben und Privatsphäre sowie die persönliche und Wirtschaftsfreiheit verstosse. Sie drücke eine sozialistische Geisteshaltung aus. Wir wissen daher jetzt, dass 1. eine Initiative etwas Sozialistisches ist (so wird die Demokratie dekonstruiert) und 2. das Rauchen ein wirtschaftsfreundlicher Akt ist (Krankheit ist gut für die aktuelle Berechnung des Bruttosozialprodukts). Es war an der Zeit, es einmal offen zu sagen ...

In Wirklichkeit ist Rauchen nicht nur eine Belästigung der Passivraucher, sondern nachgewiesenermassen eine Gesundheitsgefährdung aller. In Norwegen, sogar in Italien ist das Rauchen in öffentlichen Räumen untersagt - problemlos. In Deutschland und Frankreich ist es vorgesehen. Anders sah der Basler Beschwerde-Führer in diesem Land eine "Normophobie" um sich greifen.

In ihren vier Wänden können alle tun und lassen, was sie wollen. Das Verhalten in der Öffentlichkeit unterliegt anderen Kriterien. Das Zusammenleben der Menschen muss sinnvoll geregelt werden. Es kommt allen zugut. Andernfalls breitet sich eine Schreckensherrschaft aus, wie William Golding sie in seinem Roman "Herr der Fliegen" eindrücklich beschrieben hat.

Was als Normophobie bezeichnet wird, ist unter diesen Umständen eine üble Nachrede auf eine Gesellschaftsform, in der Ordnung walten und nicht Willkür herrschen soll.

Sollen Raucher tun dürfen, was sie wollen? Ist Rücksichtnahme Freiheitsentzug? Und die Raser? Sind Verkehrsreglungen eine Behinderung des Autofahrens? Sollen Raubkopierer ungehindert ihrem Tun nachgehen? Da wehrt sich inzwischen selbst die Wirtschaft. Sollen Insidergeschäfte straffrei sein? Gilt für Hassprediger die Religionsfreiheit? Und für Gammelfleischproduzenten die Wirtschaftsfreiheit? Ist es verfehlt, gegen Chemie-Deponisten vorzugehen, die viel verdienen, wenn sie Anderen eine ausgebeutete, kaputte Welt hinterlassen? Kämpfen Litterer, die die öffentlichen Grünanlagen privatisieren, für eine freiere Schweiz? Soll man den Vandalen nachts in den S-Bahn-Zügen ihren Spass lassen?

Antwort überflüssig. Trotzdem stimmt jetzt auch die NZZ in die Jeremiade über die "Verbotsgesellschaft" ein, nachdem kurz zuvor in ihren Spalten noch der "Ruf nach mehr Regeln" ertönt und der "Preis zu larger Normen" beklagt worden war, den wir bezahlen müssen.

Man sagt jetzt einfach Verbot statt Gesetz und lenkt auf diese Weise die Diskussion in eine falsche Richtung.

Regulierung passt den Alles-Deregulierern nicht ins Konzept. Das ist verständlich. Sie möchten sich nicht einschränken müssen. Doch ihre Deregulierung ist nur eine umgekehrte Regulierung, die ihnen sowohl Vorteile bringt als auch erlaubt, ihre Absicht hinter einer praktischen Begriffsfassade zu verstecken.

9. April 2007
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Aurel Schmidt, Jahrgang 1935, war bis Mai 2002 Redaktor der "Basler Zeitung" (vorher "National-Zeitung"). Er war mitverantwortlich für das jeden Samstag erscheinende "Basler Magazin" und verfasste zahlreiche philosophische Essays, Reise-Reportagen, Kommentare und Kolumnen. Schmidt, der heute als Schriftsteller und freier Publizist in Basel lebt, machte sich auch als Autor mehrerer Bücher einen Namen: "Der Fremde bin ich selber" (1982), "Wildnis mit Notausgang. Eine Expedition" (1994), "Von Raum zu Raum. Versuch über das Reisen" (1998). Ausserdem liegen vor: "Lederstrumpf in der Schweiz. James Fenimore Cooper und die Idee der Demokratie in Europa und Amerika" (2002), "Gehen. Der glücklichste Mensch auf Erden" (2006), "Auch richtig ist falsch. Ein Wörterbuch des Zeitgeists" (2009). Zuletzt erschienen: "Die Alpen. Eine Schweizer Mentalitätsgeschichte" (2011). © Foto by OnlineReports.ch

aurel.schmidt@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Dümmliche Deregulierungs-Phobie"

Kürzlich fuhr ich auf dem Rad um 22 Uhr über die Mittlere Brücke. Gegenüber vom Käppelijoch pisste ein etwa 40-jähriger Mann vom Trottoir her auf die Strasse und traf dabei auch eine auf dem Rad vorbeifahrende Frau. Sie beklagte sich, indem sie dem Pisser vorwarf, einen unhöflichen Akt zu vollbringen. Er schrie: Hier sind wir in der Schweiz und ich kann machen, was ich will. Das ist ein freies Land!

Am anderen Tag habe ich den dümmlichen Leitartikel in der NZZ , den Aurel Schmidt nennt, gelesen. Wieder einmal ging es dort darum, der sogenannten Deregulierung das Wort zu reden. Warten wir es ab: Wenn am 1. Mai in Zürich erneut ein paar Scheiben in Bruch gehen werden - was allerhöchstens Ausdruck einer dümmlichen "Deregulierungs"-Phobie ist -, werden wir in der NZZ dann schon wieder gemahnt, den sogenannten Anfängen zu wehren. Natürlich mit härtester Regulierung.

Im Prinzip geht es den Deregulierungs-Ideologen ausschliesslich darum, ohne Rücksicht auf Andere vor allen Dingen die Umwelt kaputt verschmutzen zu dürfen, und zwar um der kurzfristigen Rendite willen. Aurel Schmidt hat diese Haltung knapp, aber präzise beschrieben.


Alois-Karl Hürlimann, Basel



"Es scheint an Gestaltungs- wie an Führungskraft zu fehlen"

Für einmal verstehe ich Aurel Schmidt ganz und gar nicht. Eigentlich erlebe ich ihn in seinen Kolumnen meistens als offenen, liberalen Geist. Aber nun scheint er doch zu kurz gezielt zu haben. Zu Recht titelt er "Gesetze sind keine Verbote". Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Verbote allein sind eben auch noch keine Gesetze. In letzter Zeit verliert die Politik ganz offensichtlich Fantasie und Kraft. Auf jede gesellschaftliche Entwicklung, die man in einer vermuteten Mehrheitssicht als Fehlentwicklung beurteilt, ist die Politik auf allen Ebenen offenbar nur noch mit dem Ruf nach "Verbot" reaktionsfähig. Es scheint sowohl an Gestaltungs- wie an Führungskraft zu fehlen. Oder ist Politik in unserer Gesellschaft so nebensächlich geworden, dass sich auch beste Handlungsabsicht nur noch verliert? Wer eine Gesellschaftsform aufbaut, die nur noch aus Verboten besteht, wird die Menschen verlieren.
 
Und in diesem Fall hat Aurel Schmidt schon sich selbst verloren. Denn in einem Text aus seiner Feder mit dem Titel "Die Aufklärung ist noch nicht überholt" lese ich: "Niemand hat die Wahrheit gepachtet, und 'niemand weiss von nichts etwas Genaues' (Xenophanes). Deshalb sind Kritik und Kontroverse wichtiger als Purismus, Betroffenheit, Empörung & Co." Und ganz sicher auch wichtiger als nur der simple Ruf nach Verboten.


Rudolf Mohler, Oberwil



"Ein exemplarischer Schluss-Satz"

1. Es ist eine freie Entscheidung, in ein Restaurant zu gehen, in dem geraucht wird. Kein Mensch wird dazu verpflichtet und ein Wirt kann in seiner eigenen Gaststube (sic!) immer noch selbst entscheiden, ob geraucht wird oder nicht. Auch wer sich dafür entscheidet, in einer Gaststube zu arbeiten, wo geraucht wird, setzt sich dem selben oder gar geringeren Risiko aus, wie viele andere Berufsgruppen (beispielsweise Bauarbeiter) bei denen wir dies anstandslos hinnehmen.

2. Weshalb es Rauchverbote in Restaurants braucht, ist für mich unerklärlich und hat mit einer freien Gesellschaft nichts zu tun, sondern mit einer Gesellschaft, die den Menschen ihr eigenes mehrheitsfähiges moralisches Verhalten vorschreiben will, obwohl sie nicht einmal davon betroffen ist. Grundsätzlich stehen Freiheitsrechte über den Rechten der Demokratie. Anders gesagt: Niemals darf demnach eine Demokratie über Leben und Freiheit eines Mensches entscheiden dürfen. Die Rechtsnatur dieser Freiheitsrechte begründet jeder wohl anders.

3. Es gibt in Basel zahlreiche Lokale, in denen nicht geraucht wird. Jeder kann diese aufsuchen, wenn er möchte. Ich möchte jedoch nicht, dass anderen Personen meine oder fremde moralische Vorstellungen aufgezwungen werden, wenn dadurch niemand tangiert wird, der sich nicht selbst freiwillig dem Rauch aussetzt.

4. Einer der einzigen Gründe, weshalb der Gesetzgeber ein Gesetz (im formellen Sinn) mit Aussenwirkung erlässt, ist übrigens genau dafür, damit er Freiheitsrechte von Menschen einschränken kann. Ansonsten gilt glücklicherweise immer noch, dass ein Mensch ohne staatliches Zutun tun und lassen kann, was wer will, wenn es formell-gesetzlich nicht geregelt ist.

5. Es sei mir als jüngerer Person vielleicht noch erlaubt, anzumerken, dass der Autor meines Empfindens etwas dem Klassendenken aus Zeiten vor dem Mauerfall nacheifert. Exemplarisch ist der Schluss-Satz der Kolumne, welcher nicht mehr wirklich in die heutige Welt passt und mich eher an die siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert. Ich finde es denn auch erwähnenswert, dass - um im besagten Denkschema zu bleiben - ausgerechnet diese Gruppierungen und Personen am lautesten nach Rauchverboten schreien, die sich selbst als grosse 68er-Befreier feiern. Doch anscheinend sich die Eltern von gestern und die "befreiten" Eltern von heute so unterschiedlich auch nicht.


Siro Imber, Allschwil



"Widerspruch, Herr Imber!"

Was Siro Imber völlig ausser Acht lässt, ist

1. die solidarische Haftung, welches unser gesamtes Versicherungswesen ausmacht: Die Risiken, welche beispielsweise das Rauchen generiert, tragen alle, die krankenversichert sind. Auch und gerade jene, welche nicht rauchen. Diese werden nicht gefragt, ob sie den Rauchern bei den eindeutig öfter und stärker anfallenden Krankheitskosten beistehen wollen oder nicht. Sie werden einfach zur Kasse gebeten. Was die Raucher mit ihrem Beitrag in die AHV-Kasse leisten, wiegt die Solidarkosten, welche die rund 70 bis 75 Prozent Nichtraucher in der Schweiz an die Krankheitskosten, welche die Raucher nachgewiesenermassen als Individuen in sehr viel grösserem Umfang verursachen als die Nichtrauchenden, nicht auf.

2. Warum soll eine nichtrauchende Person dann, wenn sie eben nicht Tabakrauch ausgesetzt werden möchte, weil sie nicht unnötige Krankheitsrisiken auf sich ziehen möchte, aus vielen Lokalen, vielen öffentlichen Einrichtungen usw. ausgeschlossen werden, weil die Rauchenden meinen, ihre Freiheit sei total, diejenige der Nichtrauchenden aber sei einzuschränken? Darauf läuft es hinaus, wenn der uneingeschränkten Raucherfreiheit das Wort geschrieben wird. Dann kann man aber sagen: Rauchende gefährden nicht nur - freiwillig - ihre Gesundheit, sondern sie gefährden auch die Gesundheit der Nichtrauchenden überall dort, wo sie uneingeschränkt rauchen. Zum Beispiel die Gesundheit des Gaststättenpersonals.

3. Gerade auf Grund des in Punkt 2 Geschriebenen ist klar, dass es Rauchern zuzumuten ist, sich in Fumoirs zurückzuziehen. Nicht die Nichtrauchenden sollen sich verziehen, sondern die Rauchenden. Das hat nichts mit Freiheitsberaubung zu tun, sondern mit Gerechtigkeit und Rechtsgleichheit. Die Rauchenden nehmen sich heute in der Schweiz nach wie vor heraus, die Nichtrauchenden zu kujonieren. Dies soll gesetzlich endlich geändert werden. Mit 68ern oder mit "Ewiggestrigen" oder gar "Klassenkämpfen" hat das schlicht nichts zu tun - man schaue sich in Italien um, in Frankreich, in den USA. Das sind ja nun auch nicht gerade Staaten, in denen 68er das Sagen haben.


Alois-Karl Hürlimann, Basel



"Mich nervt das hysterische Getue"

Ich frage mich was als Nächtes dran kommt, wenn die Anti-Raucherkampagne vorbei ist. Schliesslich ist ja alles gut, was in der EU verboten, reguliert und mit Paragrafen und viel Blabla erlassen und dann auch noch mit einem Bussenkatalog manifestiert wird!? Gesetze, Strafandrohungen, Polizeistaat, Überwachung von allem und jedem. Es ist schon jetzt feststellbar, wie teilweise aggressiv "gemotzt" wird, wenn sich einer in gewissen Restaurants oder Cafés eine Zigarette anzündet, aber normalerweise ja nicht direkt, sondern, typisch schweizerisch, hintenrum.

Im Übrigen ist es belustigend, wenn immer der Erfolg in anderen Ländern gemeldet wird. In Italien zum Beispiel hat es praktisch vor jedem Restaurant/Bar/Cafe ein vom Wirt aufgestelltes Zelt, welches noch mit Gasheizstrahler beheizt wird, und in dem sich die Raucher statt im Restaurant aufhalten. Der Vorteil ist, dass es im Restaurant viel unbesetzte Plätze hat, der Nachteil aber, dass genau so viel geraucht und zusätzliche Energie (Gasheizstrahler) verschwendet wird. Die Verkaufszahlen der Zigaretten sind nicht zurückgegangen!

Nun denn, ich freue mich schon darauf, wenn bei uns die "Antiraucher-Polizei" unterwegs ist und Strafzettel verteilt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es, wird ein Raucher freundlich darauf aufmerksam gemacht, doch bitte rauszugehen oder das Rauchen zu unterlassen, meistens keine Diskussionen gibt. Es ist auch hier so: So wie man in den Wald ruft, tönt es zurück! Mich als Nichtraucher jedenfalls nervt das jetzige hysterische Getue gewisser Kreise.


Werner Wagner, Muttenz



"Noch immer gibt es viel zu wenige Nichtraucher-Restaurants"

Vielen Dank, Herr Schmidt, für Ihren brillanten Beitrag wider das momentan so trendige Jammern über den bösen "Verbotsstaat". Einige der Reaktionen auf Ihren Artikel zeigen, dass manche Leute sich stur weigern, einzusehen, worum es eigentlich geht. Niemals dürfe eine Demokratie "über Leben und Freiheit eines Menschen" entscheiden, lese ich da (und wundere mich: Rauchen ist also gleichbedeutend mit "Leben und Freiheit"?). Aber ein Wirt darf über Leben und Gesundheit seiner Angestellten entscheiden, indem diese stundenlang in rauchgeschwängerten Räumen arbeiten müssen?

Das Argument, jeder Gastroangestellte könne ja frei entscheiden, ob er in einem Raucher- oder Nichtraucherbetrieb arbeite, ist zynische Augenwischerei. Noch immer gibt es viel zu wenige Nichtraucher-Restaurants, um allen Gastroangestellten, die dies wünschen, einen rauchfreien Arbeitsplatz zu bieten. Und übrigens: Es sind durchaus nicht nur die "Linken", die "68er", die sich für rauchfreie Arbeitsplätze einsetzen. Dieses Ammenmärchen sollte endlich ad acta gelegt werden, denn ein Blick in unsere Basler Initiativkomitees zeigt, dass viele Politiker aus bürgerlichen Parteien dieses Anliegen unterstützen. Wie sagt doch FDP-Nationalrat Dr. med. Felix Gutzwiller in unserer Initiativ-Broschüre: "Der Staat muss nicht viel, aber er muss den Schutz der Freiheit garantieren - dazu gehört auch die Gesundheit, soweit sie von anderen bedroht ist. Das unterscheidet unsere liberale Gesellschaft von Anarchismus und Faustrecht."


Andrea Bollinger, Grossrätin SP Basel-Stadt, Mitglied Initiativ-Komitee "Schutz vor Passivrauchen", Basel



"Weshalb soll freier Wille verboten werden?"

Ein rauchender oder nichtrauchender Gastronom stellt exklusive rauchende Mitarbeiter an. In sein Lokal gehen exklusive Raucher. Freier Wille, allseitig. Weshalb soll das verboten werden?


Patric C. Friedlin, Basel



"Wann wird die freie Nutzung der eigenen vier Wände verboten sein?"

Mit seiner Aussage "In den eigenen vier Wänden können alle tun und lassen, was sie wollen" lehnt sich Aurel Schmidt etwas gar weit aus dem Fenster. Noch kann das jeder, müsste man beifügen. Denn, folgt man der Entwicklung der letzten rund 35 Jahre, dann dürfte es auch mit der freien Nutzung der eigenen vier Wände in wenigen Jahren vorbei sein. Angefangen vom Kinoverbot für Raucher Anfang der siebziger Jahre über das Flugreiseverbot bis hin zum Bahnreiseverbot 2005 haben die Raucher mannigfaltige Einschränkungen hinnehmen müssen. Jetzt folgt mit dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen das Ausgangsverbot für Raucher. Als nächstes wird das Rauchverbot an allen Arbeitsplätzen und damit das Arbeitsverbot für Raucher kommen. Dann mit dem Verbot im öffentlichen Raum inkl. Strassen und Plätze sowie im Auto das totale Mobilitätsverbot für Raucher. Als krönender Abschluss der Kampagne folgt schliesslich das Rauchverbot in den eigenen vier Wänden - und damit das Lebensverbot für Raucher.
 
Diese groteske Hatz auf die Raucher erinnert mehr und mehr an die fatalen Ereignisse der dreissiger und vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts, als ein verwirrter Österreicher in Deutschland unliebsame Teile der Bevölkerung jagen, weg sperren und auslöschen liess. Ereignisse, welche wir nie mehr erleben wollen!
 
Dass sich aber die links-grüne Anti-Raucher-Lobby ausgerechnet Felix Gutzwiller zu ihrem Vorbild und Vordenker erkürt, stellt sie endgültig ins Abseits und ins Reich der verblendeten, unglaubwürdigen Fantasten. Wes Geistes Kind und wie glaubwürdig dieser selbst ernannte "Präventivmediziner" (sic!) und seine Gefolgsleute sind, manifestiert sich eindrücklich darin, dass sie einerseits zum grossen Halali auf die Raucher blasen und andererseits in bester Alt-68er-Manier das freie Kiffen und den freien Konsum harter Drogen propagieren. Schizophrener geht's nimmer!


Abdul R. Furrer, seit 39 Jahren beschwerdefreier Raucher, Basel



"Diese Aussage verhöhnt die damaligen, wirklichen Opfer"

Es ist wirklich erstaunlich, in welch absurden Verfolgungswahn sich die Rauchfreunde und "Verteidiger der Freiheit" zuweilen hineinsteigern. Nun werden Massnahmen zum Schutze der Nichtraucher sogar mit dem Holocaust (!) verglichen. Eine solche Aussage, die die damaligen, wirklichen Opfer übel verhöhnt und den Holocaust banalisiert, muss nicht weiter kommentiert werden, der Schreiber entlarvt sich damit selbst.

Zuhanden derjenigen Leserinnen und Leser, die an Argumenten und nicht an Polemik interessiert sind, hier nochmals einige Fakten, die im allgemeinen Empörungs-Lärm unterzugehen drohen: Tabakrauch in Innenräumen bedeutet für alle, die diesem Rauch ausgesetzt sind (auch für Nichtraucher und insbesondere für Kinder) nicht nur eine Belästigung, sondern eine massive Gesundheitsgefährdung bis hin zu Krankheit und sogar möglicher Todesfolge. Dies ist eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, da ändern alle Verharmlosungsversuche der Rauchfreunde nichts daran. Die Feinstaubbelastung in Beizen ohne Rauchverbot liegt beispielsweise 10- bis 20-mal höher als der Grenzwert der Luftreinhalteverordnung.

Die persönliche Freiheit des Rauchers muss angesichts dieser Tatsachen also dort aufhören, wo sie zu Lasten anderer geht - eben zu Lasten derer, die unfreiwillig mitrauchen. Jahrzehntelang galt nämlich umgekehrt: Wer nicht passivrauchen und damit seine Gesundheit schädigen wollte, der durfte nicht ins Kino, nicht in den Ausgang, nicht in ein Flugzeug. Nachdem endlich einige Verbesserungen auf den Weg gebracht wurden (zum Beispiel rauchfreie öffentliche Verkehrsmittel), fordern Nichtraucherinnen und Nichtraucher nun nichts anderes als die Freiheit, uneingeschränkt am sozialen Leben - auch in Restaurants - teilhaben zu dürfen, ohne dabei passivrauchen zu müssen. Dies ist ein Freiheitsbegriff, für den zu kämpfen es sich lohnt.


Andrea Bollinger, Basel



"Es braucht noch mehr Verbote"

Ohne Verbote kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren, sagte einmal Friedrich Dürrenmatt an einem Podiumsgespräch in Zürich. Seither ist viel Wasser die Limmat heruntergeflossen, die Feststellung des grossen Schweizer Schriftstellers ist immer noch gültig. Früher, in der "guten alten Zeit", bekamen die Kinder noch eine gute Erziehung mit auf den Weg. Heute nicht mehr, oder fast nicht mehr. Die Folgen des laisser-faire glänzen auch in der Schweiz: "Littering" soweit das Auge reicht, während dem Gehen auf den Boden spucken, rauchen an allen möglichen und unmöglichen Orten. Die Nacht wird zum Tage gemacht, lautes Gelafer und Türenknallen morgens um zwei gehören doch zum guten Ton in unserer Gesellschaft, nicht wahr?

Die Raucher in unserer Gesellschaft bilden eine spezielle Kaste, rücksichtslos, die eigene Gesundheit missachtend. Viele Krankheiten nehmen ihren Ursprung im übermässigen Tabakkonsum. Das wissen alle, trotzdem wird fröhlich weitergepafft, ohne Rücksicht auf Verluste, für etwas hat man schliesslich die Krankenkasse.

Als Nichtraucher meide ich Lokale wo Rauchschwaden das gute Essen begleiten. Der Trend, den Rauchern ihr Laster in öffentlichen Lokalen einzuschränken, ist begrüssenswert. Mit hahnebüchenen Argumenten versucht die Raucherlobby verzweifelt, das Damoklesschwert des Rauchverbotes abzuwenden. Es wird ihr nicht gelingen. Immer mehr Bürger lehnen den blauen Dunst ab.

Die Frage bleibt im Raum stehen, wieviele Verbote unsere Gesellschaft benötigt? Würde die grosse Mehrheit unserer Bürger etwas mehr Anstand und Höflichkeit an den Tag legen, könnten wir getrost auf die "Verbotitis" verzichten. Weil aber immer mehr Bürger nur nach ihrem Gutdünken leben wollen, ist es soweit gekommen. Nicht der Staat ist das Problem, sondern seine ungezogenen egoistischen Flegel, die Wörter wie Anstand und Höflichkeit aus ihrem Vokabular längstens gestrichen haben. Deshalb braucht es Verbote und bei Übertretung gnadenlose Verfolgung durch den Staat.


Eric Cerf, Basel


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).