Updates – und dann läuft gar nichts mehr
"Schalten Sie Ihren Computer jetzt nicht aus, Updates werden installiert", und ich weiss es genau: Dann wird, einmal mehr, wieder nichts mehr gehen. Und alle und alles spinnen. Gerade eben wieder erlebt: drei Stunden Zwangspause, die ganze Crew hängt schief in den Bürostühlen, und ein mordsmässig gemütlicher Support will mal schauen, loggt sich mal ein, fährt mal den Server runter und wieder rauf, und zuckelt mit Pfeilchen von Ferne über den Bildschirm, klickt hier und da, und weiss auch nicht, seltsam das alles, und ruft zurück, so bald als möglich.
Zwangspause heisst natürlich, dass die sämtlichen Kolleginnen und Kollegen nichts tun können, vielleicht etwas aufräumen, ansonsten sich nerven, mit dem Smartphone rumzappen, und eine oder einer sitzt vor dem PC und tut, was der Support will, auf dass er dem Problem näher komme.
So froh wir alle sind, wenn wir mal frei haben oder Feierabend, so sehr geht es an die Nieren, wenn der PC einfach nicht tut, wie er sollte. Und die Erlösung ist gross, wenn das Wort "Neustart" durch die Räume zieht, alles sein Passwort wieder eingibt und nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder das Bild der Liebsten, der Kinder, des Matterhorns oder des Südseestrands auf dem Screen erscheint. Hurra, es darf gearbeitet werden. Bis endlich Feierabend ist. Der Mensch ist etwas widersprüchlich, ich weiss, aber so ist es.
"Die SP-Fraktion war grösstenteils
sprach- und tonlos."
Oder haben sie kürzlich, zum Beispiel im Zusammenhang mit der 80 Millionen-Entwicklungshilfe fürs Baselbiet, die Grossratsdebatte auf dem Live-Screen zu verfolgen versucht? Zum Glück kam Eva Herzogs Lachanfall mit Ton an. Aber die SP-Fraktion war grösstenteils sprach- und tonlos, obwohl die weiss Gott nicht auf den Mund gefallen ist, üblicherweise. Immerhin mussten wir so nicht hören, dass analog zu den Ausgaben ans Baselbiet nun auch wieder in der Stadt mehr ausgegeben werden müsse. Woher dieser Mammon kommen soll, hat die Linke ja noch nie interessiert. Aber lassen wir das. Die Anzeigetafeln der BVB, die erwähne ich hier jetzt nicht, sonst gibt das wieder dicke Luft in der Partei.
Themenwechsel. Am 26. November 2011 startete die Sonde "Curiosity" von der Cape Canaveral Air Force Station aus und landete am 6. August 2012 auf dem Mars. Wenn wir davon ausgehen, dass sie anlässlich ihres Starts mit neuester Computertechnik ausgestattet war, dann war das spätestens bei der Landung nicht mehr der Fall, denn wir wissen es: Nach acht Monaten ist Software total durch, da braucht es mindestens hundert Updates, damit das irgendwer noch lesen kann. Die haben also Update an Update durch den Äther gejagt.
Der normale, mit einschlägiger Erfahrung geschlagene User denkt, dass "Curiosity" inzwischen am Ende ist, denn diese Hardware, die da auf den Mars flog, die kann all die Updates doch nicht mehr fassen, wie jeder weiss. Irrtum. Neugierig, wie ihr Name sagt, fotografiert und misst und macht und tut die Sonde seither mit restlos veralteter Hardware auf dem Mars herum und schickt die Daten mittels Steinzeitelektronik down Earth. Wo die Bilder ankommen und ganz ohne Ã-Zeichen oder sonstige seltsame Veränderungen gelesen und verarbeitet werden können.
"Opportunity" wiederum ist schon seit 2004 vor Ort und wendet zwangsläufig eigentlichen Elektronikschrott an – Zeug, das wir längst dort unter der Bahnhof-Passerelle entsorgt hätten, wir sind ja nicht blöd. Das kümmert "Opportunity" so wenig wie "Curiosity", die beiden knipsen sich gegenseitig mit Museumstechnik und machen Selfies, und lösen damit bei der Crew auf Cape Canaveral stärkere euphorische Zustände aus als jede Jumbo-Packung Extasy. Verständlich, bei dem alten Zeug, was die da verwenden. Anno 2015 Daten übermitteln mit einer Hardware aus dem Jahre 2004, und die kann man heute noch lesen! Und weitersenden! Und erfassen! Verarbeiten! Da hätte ich auch ein Glückshoch. Und dann noch wie.
Denn wenn jetzt meine Mühle wieder langsamer und langsamer wird, trotz allen Upgrades und Updates und Neustarts (gibt es eigentlich einen "Altstart"?), dann ist die Diagnose klar: veraltete Hardware, ab unter die Passerelle damit.
Ob Cape Canaveral nächtens unter der Passerelle durch schleicht und sich bedient?
23. November 2015
"Falsches Sparen"
Unregelmässiger Service ist falsches Sparen. Dazu gehört nicht nur Plattenreinigung per Software, sondern auch Kontakte bei RAM, Steckkarten und Festplatten mit Alkohol reinigen. Neben den sicher schon vorhandenen Firewall und Antivirus verwende ich als einzigen Software-Reiniger TFC (temp file cleaner) – wurde von Experten empfohlen. Der soll zuerst laufen gelassen werden, dann Antivirus. Ccleaner verursacht aktuell Probleme, also entfernen wenn schon installiert. Danach Malwarebytes, Adwcleaner und JRT. Für Neuordung/Defragmentierung hilft optimal Defraggler. Alle diese Programme sind gratis.
Michael Przewrocki, Basel
"Benutzt Frau Strahm Reinigungsprogramme?"
Updates sind gut und nötig, aber nicht immer lebensnotwendig. Man kann sie so einstellen, dass sie am Ende des Arbeitstags installiert werden und der Computer sich selbst abschaltet. Im Frühjahr hat ein Windows-Update viele Computer sogar zum Absturz gebracht, war daher eigentlich nicht sinnvoll.
Ich frage mich, welche Reinigungsprogramme Frau Strahm mindestens wöchentlich benutzt. Durch die tägliche Benutzung und die Updates entsteht Datenschrott, der den Computer verlangsamt. Den muss man regelmässig entsorgen, mindestens einmal pro Woche. Tut sie das? Mit welchen Programmen?
Thomas Richers, Minusio