Werbung

Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

<< [ 1 | (...) | 81 | 82 | 83 | 84 | 85 | 86 | 87 | 88 | 89 | 90 | (...) | 169 ] >>

Fortpflanzung: Was heisst schon Leben!

Wir pfuschen dem Herrgott ins Handwerk, und zwar dauernd. Jedenfalls, wenn "Herrgott" mit "natürlichem Verlauf der Dinge ohne menschliche Einwirkung" gleichgesetzt wird. Wir lassen uns operieren, nehmen Medikamente, verkleinern Nasen, vergrössern Brüste. Wir betreiben Geburtenkontrolle und schlucken die Pille danach, wenn wir versehentlich ungeschützten Sex hatten, und sind wir dennoch schwanger geworden, können wir die befruchtete Eizelle innert definierten Fristen entfernen lassen, ob gesund oder krank, hormonell oder operativ. Das sind die Fakten.

Der Schutz des ungeborenen Lebens ist uns ab einer gewissen Entwicklungsstufe der befruchteten Eizelle wichtig, dann soll ein Kind daraus werden dürfen. Deshalb operieren wir Ungeborene und holen Kinder von verstorbenen Müttern noch auf die Welt. Wir können viel. Auch zu viel, denn machbar ist nicht wünschbar, wenn beispielsweise 65-jährige Frauen dank künstlicher Befruchtung Vierlinge zur Welt bringen, oder eine Frau Achtlinge ausbrütet, wie in den USA geschehen. Hochrisiko-Schwangerschaften, bei denen die Kinder zu klein und zu früh auf die Welt kommen, und wer die Frühchen leiden sieht, die so um jeden Preis herangewürgt werden, dem dreht sich das Herz. Fakten auch dies.

Und nun sollen wir über das Gesetz zur Präimplantationsdiagnostik, die wir letztes Jahr grundsätzlich befürworteten, abstimmen. Dabei stellt sich die Frage, wovor wir das ungeborene Leben schützen sollen, und wovor das geborene.


"Nicht wahr, das hier
liest sich wie ein Gruselroman."


Bevor eine Schwangerschaft entsteht, dürfen einer Frau, die auf natürlichem Weg nicht schwanger wird, Eizellen entnommen und in vitro (im Reagenzglas) befruchtet werden. Gelingt die Befruchtung, dürfen maximal drei davon weiterentwickelt und der Frau eingesetzt werden, die andern müssen entsorgt werden. Die befruchteten Eizellen dürfen nicht analysiert werden, weshalb niemand weiss, ob die richtigen Embryonen eingesetzt wurden, oder ob ausgerechnet die kranken heranreifen, und die gesunden beseitigt wurden.

Die werdenden Eltern erfahren dies, wenn die Schwangerschaft soweit gediehen ist, dass die pränatalen Untersuchungen gemacht werden können. Ist der Fötus – ab der neunten Schwangerschafts-Woche sind die inneren Organe entwickelt – krank, wird er in der Regel abgetrieben, und die Prozedur fängt von vorne an: hormonelle Stimulation mit allen Beschwerden für die Frau, Entnahme der Eizellen, Befruchtung in vitro, Einsetzen der Embryonen. Entwickeln sich dann alle drei gesund, kommt es zu Mehrlingsgeburten mit allen Komplikationen, oder einer der gesunden Embryonen muss im Mutterleib abgetötet werden, um die andern zu retten.

Nicht wahr, das hier liest sich wie ein Gruselroman, man möchte das gar nicht so genau wissen. Aber es ginge auch anders. Dürften die Embryonen nämlich vor dem Einsetzen in den Mutterleib untersucht werden, würden die Chancen einer gesunden Schwangerschaft drastisch erhöht, denn dann würden natürlich die gesunden Embryonen eingesetzt, und die kranken entsorgt. Und dürften bis zu zwölf überzählige eingefroren werden für den Fall, dass sich der eingesetzte nicht entwickelt, wären neuerliche Hormonbehandlungen und die neuerliche Entwicklung von Embryonen nicht nötig, das Paar würde schneller zu Mutter und Vater. Ein Gewinn für alle, vor allem aber für das Kind.

Blaue Augen, schwarze Locken, Bub oder ein Mädchen dürfen wir uns auch unter dem neuen Gesetz nicht fabrizieren lassen. Es geht nur um gesund oder nicht gesund. Wir, die wir gesund sind, haben kein Recht, einem Kind ein Leben in Leiden aufzuzwingen. Wir haben es vielmehr davor zu schützen und dafür zu sorgen, dass sich aus einer defekten, kranken befruchteten Eizelle kein Leben entwickelt. Embryonen für Versuche zu verwenden ist nicht gestattet, die Kontrollen sind streng. Und klar ist auch: Wer Gesetze brechen will, kann das jetzt schon, und im Ausland geht zum Teil eh alles.

Stimmen Sie also der Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes zu und helfen Sie, schweres Leid zu verhindern. Wir pfuschen dem Herrgott ohnehin dauernd ins Handwerk. Tun wir es wenigstens mit Verstand.

9. Mai 2016
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gehort.gif
"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gehort.gif

Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).