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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Muba ade: Fahnen, Fähnlein, Merkurhelm

Sie ist Geschichte, die Messe aller Messen, "unsere" Muba, die Mustermesse Basel. Und ja, es tut weh, da ist ein Stück Basler Geschichte gestorben. Die Muba hat viele Basler ein Leben lang begleitet, auch uns. Meine Eltern waren einerseits nicht begeistert, wenn die Leute die Bohrmaschine günstiger an der Muba erwarben, anstatt bei ihnen im Laden. Aber sie kamen dennoch immer fröhlich heim, schliesslich lag die Degustation am Heimweg.

Die Muba hat mein Studium mitfinanziert. Mal war ich Liftboy für die Securitas, fuhr zehn Tage lang rauf und runter, mal stand ich am Stand von Ringier und fotografierte Leute, die ihren Kopf durch eine Kulisse steckten. Heiri Hugentobler mit dem Body von Arnold Schwarzenegger (damals). Ich verteilte Flyer, gab Auskunft, wo was ist, jobbte im Service, kurzum: Die Muba war ein sicherer Budgetposten (Einkommensseite) in meiner Studienzeit. Zehn Tage, zehn Stunden täglich, zehn Franken pro Stunde, das gab einen sicheren Tausender.

Danach kam die Ausgabenseite, als Besucherin. Ich kaufte Twanner von "unseren" Weinbauern aus Twann. Oder brauchte Fliegengitterfenster, keine Mücke sticht mich mehr nachts, Waldmeier sei Dank. Die CVP hatte mal einen Stand und ich verteilte orange Kugelschreiber und Ballone. Und kaufte. Ein Nackenmassagegerät kam ins Haus, etliche Nahrin-Dosen, Handycovers, Silikonbackformen, der Originale Reinigungsstein für Chromstahl, und das Gemüse-Schnipsel-Ding.

So rasch, wie der Budenmensch damit Gemüse häckselte, habe ich es allerdings nie geschafft. Ein Staubsaugermann hat mir mal das Haus von Kopf bis Fuss gesaugt; er wollte partout nicht glauben, dass ich keinen Staubsauger brauchte.


"Sie hätten sich davonstehlen können,
wie andere auch, und Tschüss!"


Sie war einfach da, die Muba, verlässlich, ein Leben lang. Flatterten die Fahnen und Fähnlein mit dem Merkurhelm in der Stadt, kam der Frühling, und Freude herrschte.

Und nun ist sie weg. Wir fühlen uns, wie wenn ein guter Bekannter gestorben ist, etwas schuldig. Hätten wir uns mehr kümmern sollen? Wir wurden ihr wirklich etwas untreu. Haben den letzten Staubsauger im Internet bestellt. Muss alles sofort sein heute, wartet keiner mehr, bis die Muba da ist, und der Staubsaugerfritze das Blaue vom Himmel herunter faselt, bis der Kaufvertrag steht.

Wir sind noch ein paar Mal um die Buden gestrichen. Ein letzter Kauf, eine Lederjacke mit Leopardenmuster. Musste jetzt sein. Ein letztes Foto, auf dem Polizei-Motorrad. Ein paar Bier getrunken. Abschied genommen.

Dass dies möglich war, ist nicht selbstverständlich. Wir verdanken dies Daniel Nussbaumer, dem Muba-Chef, und seiner Crew. Sie haben Stil bewiesen, Grösse, und es nochmals durchgezogen, obwohl sie wussten, dass nichts mehr zu retten war. Sie hätten sich davonstehlen können, wie andere auch, findet nicht mehr statt, und Tschüss. Und das Volk steht da, hilflos und fassungslos.

Das wollten sie nicht. Gaben nochmals alles, für die Zuschauer und für die Aussteller. Organisierten und planten wochen-, monatelang. Luden Fasnachtscliquen ein, die musizierend durch die Hallen zogen. Luden auch den Bundesrat ein, vergeblich. Die letzte Muba war die erste ohne Bundesrat. Aber mit Publikum.

Alles kam und sagte Adieu. Professionalität und Empathie zeigte dieses Team. Statt Professionalität und Arroganz, wie andere hierzulande. Die Muba-Crew setzte ein Zeichen und ermöglichte den würdevollen Ändstreich. Sie verdient grossen Respekt, Anerkennung,  und Dank.

Der Entscheid, dies nebenher, musste wohl sein. Auch andere Messen mussten aufhören. Wirtschaftlich gesehen war der Entscheid also richtig. Aber menschlich gesehen ist und bleibt er jammerschade.

25. Februar 2019
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

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"Besonders gefreut"

Besonders gefreut hat mich, dass man sich mit "z Basel an mim Rhi" von J.P.Hebel verabschiedet hat, der ja bekanntlich ein Deutscher und Heimwehbasler war, und damit unser Umland nicht vergessen ging.


Liselotte Reber, Basel



"An der Hand meines Vaters"

Zu meiner allerersten Muba ging ich in Kniesocken und kurzen Hosen an der Hand meines Vaters. In Erinnerung geblieben sind dem Bub eine wunderbare Spielwarenabteilung, die vielen Leute, der Lautsprechermann vor dem Bahnhof oben auf dem Perrondach des Zweiers und darunter die "Summerdrämmli". Später war ich eine Zeitlang beruflich fast täglich ein paar Stunden an der Muba, schon vorher hatte ich sie regelmässig besucht und danach auch. Schon verstanden: Das Ende war nicht mehr abzuwenden. Eine Träne habe ich an der "Dernière" trotzdem verdrückt.


Rudolf Messerli, Oberwil


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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
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Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).