![]() Der "Black Friday" im LichtermeerDas ging ja mal wieder hoch zu und her auf Facebook, "Black Friday", dieser Feiertag für alles zu keinem Preis. Sie regen sich auf, meine Facebook-Freunde, über derartige aus Trump-Land importierte Preisabschläge an einem schwarzen Freitag. Ich meide zwar instinktmässig alle Orte kumulierter Schnäppchen-Hysterie, aber kann ja keiner seine Freunde hängen lassen. Also wird hingeschaut.
Andere Schaufenster machen im November auf Weihnachten, ganz ohne Berührungsängste lockt da rote Unterwäsche für Silvester neben Weihnachtskrippe und Engeln. Auf dem Barfi warten Plastikrentiere auf Montage, hinter ihnen "Black Friday"-Schilder. Vor den IWB glitzert dank sauberem Strom am schwarzen Freitag im November ein schöner Tannenbaum. Was aus Basels Steckdosen kommt, ist ja per definitionem sauber. Ein paar geschnitzte Kürbisse flackern noch irgendwo. Der Übergang von Herbstmesse zu Weihnachtsmarkt verläuft halt fliessend, irgendwie Glühwein, Filzmützen, Räuchermännchen und gebrannte Mandeln. Also runter vom Dach mit Halloween-Hexen und Totenkopfmasken, rauf mit Engeln, Sternen und Attrappen-Schnee, und gut ist. Der Grättima liegt schon seit Wochen in den Regalen, pünktlich zum 7. Dezember wird er dann durch ein Grättiängeli ersetzt, nach Weihnachten formen sie ihn vielleicht zum Grätti-Osterhasen. Und Mailänderli und Brunsli dürfen wir fast das ganze Jahr hindurch geniessen. Das war früher anders, da zog wochenlang verführerischer Geruch von frischen Weihnachtsgutzi durch das Haus. Bloss sah die keiner, die wurden verpackt und versteckt, der reine Sadismus. Erst am Heiligabend wurden die Dosen geöffnet, und dann waren die Dinger steinhart. Kann ja keiner was dagegen haben, dass wir die nun frisch essen dürfen. Ein Jekami also, Herbstmesse, Halloween, "Black Friday", Advent, Weihnachten, Silvester. Fehlen eigentlich nur noch Räppli und Fasnachtslarven. Das Christmas Tattoo überbrückt hier zum Glück. Ein Ausdruck von Vielfalt. Hier haben sich viele Menschen verwirklicht, irgendwie, hässlich, grässlich und gräulich. Und wunderschön. Jeder auf seine Art. Und das ist grossartig, liebe Facebook-Freunde, besser als jede Geschmacks-Polizei, das ist Freiheit. Und die wollen wir doch alle, eigentlich. Mich finden Sie im Fall in der Adväntsgass im Glaibasel. Where else! 3. Dezember 2018
|
www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.