Werbung

Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

<< [ 1 | (...) | 151 | 152 | 153 | 154 | 155 | 156 | 157 | 158 | 159 | 160 | (...) | 170 ] >>

(Nur) glückliche Lehrer machen Schüler glücklich

Psychologie, Informatik, Medizin, Jurisprudenz, Biologie und Geschichte – so ungefähr lauteten die Berufswünsche im Freundeskreis meiner Tochter um die Matur herum, und mit viel Enthusiasmus stürzten sie sich in die Universitäten. Alle waren sie problemlos und ohne Ehrenrunde durch die Schule gekommen, hatten die Matura bestanden.

Und dann war Schluss. Es rasselten alle durch die Prüfungen, allen voran ausgerechnet die einst cleversten Schüler. Ratlos stehen sie nun da, weichen auf andere Studiengänge aus, wissen nicht, wie weiter.

Tatsache ist, dass diejenigen Jugendlichen, die das Potential für ein Studium hätten, nicht mehr lernen, zu lernen. Und Begabung hin oder her: Es gewinnt keiner eine Goldmedaille auf der Sprungschanze, wenn er noch nie auf Skiern stand.

Studieren heisst pauken. Der Beruf eines Studierenden besteht darin, täglich stundenlang über Büchern zu sitzen, und sich das, was da gelesen wird, in den Kopf zu hämmern. Das lernt heute nicht mehr, wer von Natur aus eine schnelle Auffassungsgabe hat, denn die reicht völlig aus für die Matur. Es gibt auch begabte Schüler, die nicht zuhören – und die kriegen es natürlich auch in der Schule nicht auf die Reihe, aber davon ist hier nicht die Rede.

Wer kein Schnelldenker ist, erhält  Stützkurse, Abklärungen, Unterstützung hinten und vorne. Manche kommen so, mit viel Aufwand, auch zur Matur, und so manches Mal hilft auch der "Paragraph Neun", den alle Schüler kennen: Probleme Zuhause oder gesundheitlicher Natur, was weiss ich, und man kann dennoch befördert werden – und wird es auch, denn vielleicht, vielleicht, macht einer ja noch den Knopf auf.

Dagegen, dass Schwächeren geholfen ist, ist nichts einzuwenden. Aber dass dadurch die Schnellen ausgebremst werden, darf nicht geschehen. Ein Bekannter, Professor der Biochemie, der auch Mediziner unterrichtet, sagte mir kürzlich, er müsse drei Viertel aller Studierenden durchfallen lassen. Was soll mit diesen geschehen? Sie sind anfangs bis Mitte zwanzig, haben, ausser der Matura, nichts in der Hand, und stehen dann da wie der Esel am Berg.

Natürlich war die Institution der Orientierungs-(losen)Schule ein Humbug sondergleichen. Sieben Jahre Gesamtschule für alle Kinder, egal, ob langsam, schnell, deutschsprachig oder nicht, das kann nicht gut gehen. Dies wurde endlich eingesehen, weshalb neue Lösungen her müssen: "Harmos". Richtig ist dabei, dass versucht wird, dem Kantönligeist an den Kragen zu gehen, und richtig ist auch, dass diese unsäglichen sieben Jahre wieder aufgesplittet werden sollen.

Aber: Wir sind ja alle einmal in die Schule gegangen, und woran erinnern wir uns? An die Lehrkräfte. Egal, ob sieben, vier, fünf oder wie viele Primarschuljahre, Sekundarschuljahre, Real- oder Bezirksschule: Die guten Lehrer hat man glühend verehrt, bei den andern hat man gleich auch noch das Fach gehasst.

Der Lehrer, die Lehrerin, sie sind das Tor zu Welt, sie sind diejenigen, die es in der Hand haben, Jugendliche auf das Studium vorzubereiten, ihnen beizubringen, zu lernen. Sie können die Schwächeren begleiten, ihnen Mut machen. Oder eben nicht.

Genau da muss die Schulreform ansetzen: Die Lehrkräfte müssen ihren Job machen können, und zwar so, dass der ihnen Freude macht, denn diese Freude geht auf die Kinder über. Es macht keine Freude, Klassen mit 26 Jugendlichen in Chemie zu unterrichten, kann nicht, auch wenn die tapferen Lehrer dies bestreiten. 45 Minuten Unterrichtseinheit sind zu wenig. Kaum ist die Klasse ruhig, fängt sie wieder an zu rumoren – an wirklichem Unterricht bleibt netto vielleicht eine halbe Stunde. Und schon wieder Pause und das nächste Fach. Ruhe muss da ins System, Regelmässigkeit, Klarheit, Strukturen.

Kurzum, mehr Geld!

Sonst ist "Harmos" nichts als harmlos, und die Probleme bleiben exakt genau die gleichen. Und für die ganze harmlose Übung werden Unsummen ausgegeben, die ausgerechnet der Schule nichts nützen.

7. März 2011
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).